Hohe Krankenstände bei Tesla in Grünheide
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Hohe Krankenstände bei Tesla in Grünheide

Bei Tesla in Grünheide sind die Krankenstände deutlich höher als im Branchendurchschnitt. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ erreichte der Krankenstand im August einen Wert von 17 Prozent. Dies liegt weit über dem Durchschnitt der Fahrzeugbranche, der laut der DAK im letzten Jahr bei 5,2 Prozent lag. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt meldeten sich 2023 laut Statistischem Bundesamt 6,1 Prozent der Arbeitnehmer krank.

Kontrollbesuche durch Tesla-Manager

Aufgrund des hohen Krankenstandes unternahmen die Tesla-Manager André Thierig und Personalchef Erik Demmler unangekündigte Hausbesuche bei krankgeschriebenen Mitarbeitern. Diese Besuche, die ohne Vorankündigung stattfanden, stießen auf wenig Gegenliebe. Einige Angestellte reagierten verärgert und drohten sogar, die Polizei zu rufen.

Rechtfertigung der Führungsebene

Auf einer Betriebsversammlung in der vergangenen Woche verteidigten Thierig und Demmler ihr Vorgehen. In einer Tonbandaufnahme, die dem „Handelsblatt“ vorliegt, erklärten sie, dass die Besuche nicht dazu dienten, Forderungen zu stellen oder Kritik zu üben. Sie wollten lediglich wissen, wie es den Mitarbeitern gehe und ob sie Unterstützung benötigten. Trotzdem empfanden viele Angestellte die Besuche als aufdringlich, und die Reaktionen waren häufig ablehnend bis aggressiv.

Maßnahmen gegen den hohen Krankenstand

Die Tesla-Leitung kündigte an, Konsequenzen aus den hohen Fehlzeiten zu ziehen. Zwar soll eine Kündigung nur das letzte Mittel sein, doch will das Unternehmen verstärkt gegen Missbrauch vorgehen. Personalchef Demmler äußerte, dass es bedauerlich sei, aber offenbar notwendig, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Auffälligkeiten bei Krankmeldungen

In einer Präsentation stellte die Werksleitung erste Maßnahmen vor. Dabei fiel auf, dass Krankmeldungen besonders häufig freitags und während der Spätschicht erfolgen. Diese Muster sollen nun genauer untersucht werden, um gezielt mit den betroffenen Mitarbeitern das Gespräch zu suchen.

Vergleich zu anderen Unternehmen

Im Vergleich zu anderen Unternehmen der Fahrzeugbranche fällt der hohe Krankenstand bei Tesla besonders ins Auge. Während in der Branche Fehlzeiten im vergangenen Jahr durchschnittlich 5,2 Prozent betrugen, lag der Krankenstand bei Tesla in Grünheide deutlich darüber. Das Unternehmen steht somit vor der Herausforderung, effektive Maßnahmen zu finden, um die hohe Ausfallquote zu senken und gleichzeitig ein positives Arbeitsklima zu bewahren.