Die EU-Kommission hat ein förmliches Verfahren gegen den chinesischen Onlinehändler Temu eingeleitet. Dabei steht der Verdacht im Raum, dass die Plattform gegen das EU-Gesetz für digitale Dienste, den Digital Services Act (DSA), verstoßen haben könnte. Im Fokus der Ermittlungen stehen Berichte über den Verkauf gefälschter sowie möglicherweise gefährlicher Produkte.

Verbraucherschutz und EU-Standards im Mittelpunkt

Margrethe Vestager, die Vizepräsidentin der EU-Kommission, forderte Temu auf, sicherzustellen, dass die angebotenen Produkte den EU-Standards entsprechen und keine Gefahr für die Verbraucher darstellen. Neben Produktqualität und Sicherheit untersucht die Kommission das Design der Plattform, das laut Kritikern Konsumenten süchtig machen und zu impulsiven Käufen verleiten könnte.

Unterstützung von deutschen Behörden und Verbraucherverbänden

Auch das deutsche Bundeswirtschaftsministerium und diverse Verbraucherverbände unterstützen eine schärfere Regulierung von Temu und anderen Billiganbietern wie Shein. Diese Plattformen stehen häufig wegen mangelnder Qualitätsstandards und intransparenter Geschäftsmodelle in der Kritik.

Temu zeigt sich kooperativ

In einer offiziellen Erklärung betonte Temu seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden. Ziel des Unternehmens sei es, einen "sicheren und vertrauenswürdigen Marktplatz für Verbraucher" zu bieten. Temu äußerte die Absicht, weiterhin eng mit der EU zu kooperieren und die Anforderungen des DSA zu erfüllen.

Digital Services Act: Strenge Auflagen für Online-Plattformen

Der Digital Services Act verpflichtet große Online-Plattformen zu besonderer Sorgfalt und Verantwortung. Bei Verstößen gegen das Gesetz drohen der EU-Kommission zufolge hohe Geldstrafen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Die strengen Auflagen sollen Verbraucherschutz und Transparenz im Online-Handel gewährleisten.