Lockerung der Zustellpflicht der Deutschen Post: Was 2025 auf Kunden zukommt
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Lockerung der Zustellpflicht der Deutschen Post: Was 2025 auf Kunden zukommt

Im kommenden Jahr wird die Deutsche Post mehr Flexibilität bei der Briefzustellung haben. Das Gesetz erlaubt es künftig, Briefe innerhalb von drei Werktagen zuzustellen – eine Regelung, die viele Deutsche gelassen hinnehmen. Laut einer aktuellen Umfrage sind 43 Prozent der Ansicht, dass eine Zustellung am dritten Werktag akzeptabel ist, und 12 Prozent könnten sogar noch länger warten. Allerdings wünscht sich eine signifikante Gruppe von 44 Prozent eine Zustellung am zweiten Werktag.

Der Wandel der Briefkultur in Deutschland

Die Bereitschaft, länger auf Briefe zu warten, könnte auch auf veränderte Nutzungsgewohnheiten zurückzuführen sein: Jeder elfte Deutsche hat laut Umfrage im letzten Jahr keinen Brief mehr verschickt, und nur 3 Prozent senden mehr als 50 Briefe jährlich. Die Post wird heute vor allem für Geburtstagskarten, Weihnachtsgrüße und behördliche Dokumente genutzt. Die Briefmenge ist seit den 1990er-Jahren stetig zurückgegangen, während die Paketbranche boomt – nicht zuletzt durch den wachsenden Onlinehandel.

Die Zustellquote: Was die Post leisten muss

Gemäß dem Postreformgesetz wird ab nächstem Jahr verlangt, dass 95 Prozent aller Briefe innerhalb von drei Werktagen zugestellt werden und 99 Prozent am vierten Werktag ankommen. Bislang müssen 80 Prozent der Briefe am Folgetag zugestellt werden. Die Deutsche Post sieht sich durch die Reform entlastet, weil der Kostendruck bei rückläufigen Briefmengen immer höher wird.

Briefporto soll weiter steigen

Wegen der hohen Kosten und dem Rückgang des Briefgeschäfts plant die Deutsche Post, das Porto ab dem 1. Januar erneut zu erhöhen. Ein konkreter Betrag steht allerdings noch nicht fest.

Das Image der Post: Wie die Deutschen den Konzern bewerten

Laut Umfrage halten 26 Prozent der Befragten die Deutsche Post für zuverlässig, während 51 Prozent eine eher zuverlässige Meinung haben. Ein Fünftel empfindet den Konzern jedoch als eher unzuverlässig. Auch das Paketgeschäft der DHL schneidet etwas besser ab. Dennoch ist die Kritik an der Post nicht zu übersehen: Die Aufsichtsbehörde verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 rund 20.000 Beschwerden – ein Anstieg von einem Viertel gegenüber dem Vorjahr.