Das Dekorationsunternehmen Depot, eine Tochtergesellschaft der Gries Deco Company (GDC) aus Franken, hat im Juli 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Dieser Schritt wurde notwendig, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden und eine Restrukturierung des Unternehmens voranzutreiben. Ziel ist es, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb zurückzukehren.
Auswirkungen der Insolvenz
Bis zum Ende des Jahres 2024 werden 27 der bisher bestehenden 312 Filialen geschlossen, wodurch das Netzwerk auf 285 Standorte reduziert wird. Nach Angaben von Geschäftsführer Christian Gries werden konsequent unrentable Läden aufgegeben, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern.
Herausforderungen während und nach der Pandemie
Depot hatte in der Corona-Zeit mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen:
- Geschlossene Filialen führten zu vollen Lagern und eingeschränktem Warenfluss.
- Das veränderte Kaufverhalten der Kundschaft wurde zu spät erkannt. Viele Konsumenten reduzierten ihre Ausgaben für Dekorationsartikel aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der anhaltend hohen Inflation.
- Zudem belasteten explodierende Rohstoffpreise, steigende Nebenkosten, hohe Containerraten und Mieten das Unternehmen.
Fehlentwicklungen und Selbstkritik
Christian Gries räumte ein, dass das Unternehmen zu spät auf die neuen Marktbedingungen reagiert habe. Besonders das geänderte Konsumverhalten sei unterschätzt worden. Die starke Inflation und Unsicherheiten bei den Verbrauchern führten dazu, dass Gebrauchsgüter wie Dekorationsartikel häufig hintenangestellt wurden.
Marktanalysen und Expertenmeinungen
Marktforscher betonen, dass sich die Einzelhandelsbranche seit der Pandemie im Umbruch befindet. Konsumenten sparen zunehmend bei nicht essenziellen Waren. Gleichzeitig wächst der Wettbewerb durch internationale Online-Plattformen, die oft mit niedrigeren Preisen punkten.
Schließungen im Überblick
Die betroffenen Filialen verteilen sich über ganz Deutschland. Folgende Standorte stehen auf der Schließungsliste:
- Übach-Palenberg
- Stuttgart Hauptbahnhof
- Schweinfurt (Stadtgalerie)
- Neunkirchen
- Peine
- Flensburg (Holm)
- Leer
- Sylt (Westerland)
- Berlin (Spandau Arkaden)
- Wadgassen
- Schongau
- Stein (Forum)
- Schönebeck
- Ahlen
- Dortmund
- Kassel (Obere Königsstraße)
- Lingen
- Bornheim
- Wuppertal (Werth)
- Donauwörth
- Düsseldorf (KöBogen II)
- Neu-Isenburg
- Frankfurt (Skyline Plaza)
- Hamburg (Hamburger Meile)
- Berlin (Lindencenter)
- Sandersdorf-Brehna
- Essen
Auswirkungen auf die Belegschaft
Die Restrukturierung wird auch personelle Konsequenzen haben. Während die meisten betroffenen Mitarbeiter in anderen Filialen untergebracht werden, verlieren etwa 50 der insgesamt 3.350 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz.
Ausblick: Neustart bis Mitte 2025
Depot plant, mit der Umsetzung des Restrukturierungsprogramms die Voraussetzungen für eine nachhaltige Rückkehr in die Rentabilität zu schaffen. Dabei setzt das Unternehmen darauf, verbleibende Filialen wirtschaftlich stabil zu betreiben und sich besser auf das veränderte Konsumentenverhalten einzustellen.