Heute müssen sich viele Deutsche auf Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat im laufenden Tarifkonflikt mit der Deutschen Post zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind Großstädte und größere Städte in allen Bundesländern. Die Beschäftigten fordern höhere Löhne und zusätzliche Urlaubstage, während die Post die Forderungen als nicht finanzierbar zurückweist. Ein Überblick über die Hintergründe und Auswirkungen des Streiks.
Der Streikaufruf: Was passiert heute?
Arbeitsniederlegungen in Großstädten
Verdi hat die Beschäftigten der Deutschen Post zu vollschichtigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In vielen deutschen Städten wird es daher zu Ausfällen und Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen kommen. Der Streik betrifft vor allem Großstädte und größere Ballungsräume, in denen die Post eine hohe Zustellungsdichte hat.
Forderungen der Gewerkschaft
Verdi fordert für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post im Inland ein Entgeltplus von sieben Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage. Die Gewerkschaft argumentiert, dass die hohen Lebenshaltungskosten nur durch deutliche Lohnsteigerungen bewältigt werden können. Verdi-Vize Andrea Kocsis betonte, dass die Arbeitgeber die Forderungen als nicht finanzierbar abgelehnt hätten, was „nicht akzeptabel“ sei.
Die Position der Deutschen Post
Schrumpfende Briefmengen und hoher Investitionsbedarf
Die Deutsche Post begründet ihre ablehnende Haltung mit den schrumpfenden Briefmengen im Digitalzeitalter und dem hohen Investitionsbedarf des Unternehmens. Die Post argumentiert, dass der Spielraum für Lohnerhöhungen „sehr gering“ sei. Zum Jahresbeginn hatte die Bundesnetzagentur eine Portoerhöhung um 10,5 Prozent genehmigt, was den Preis für einen Standardbrief auf 95 Cent anhob. Die Post hatte jedoch auf einen noch größeren Preisaufschlag gehofft.
Kritik an den Streiks
Die Deutsche Post kritisiert die Streiks als kontraproduktiv und warnt vor den negativen Auswirkungen auf die Kunden und das Image des Unternehmens. Gleichzeitig betont die Post, dass sie weiterhin an einer einvernehmlichen Lösung mit der Gewerkschaft interessiert sei.
Die nächsten Schritte im Tarifkonflikt
Verhandlungen im Februar
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der Deutschen Post ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. Beide Seiten haben signalisiert, dass sie an einer Lösung interessiert sind, doch die Positionen liegen derzeit noch weit auseinander. Verdi hat deutlich gemacht, dass sie bereit ist, für ihre Forderungen zu kämpfen, und dass weitere Streiks nicht ausgeschlossen sind.
Mögliche Folgen für die Kunden
Sollte der Tarifkonflikt nicht bald gelöst werden, könnten weitere Streiks folgen, die zu noch größeren Ausfällen und Verzögerungen bei der Zustellung führen würden. Dies wäre nicht nur für private Haushalte, sondern auch für Unternehmen, die auf den Postversand angewiesen sind, ein erhebliches Problem.
Bildnachweis:
Titelbild: Deutsche Post mit Fahrrad
Bild erstellt: wal_172619
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