Italiens rechtspopulistische Regierungschefin Giorgia Meloni wehrt sich entschieden gegen falsche Pornos, in denen sie unfreiwillig zur Darstellerin gemacht wurde. Der Porno-Prozess sorgt für großes Aufsehen in Italien. Meloni, 47 Jahre alt, verlangt nun 100.000 Euro Schmerzensgeld vom Porno-Fälscher.
Der Prozess gegen den Fälscher
Seit März läuft der Prozess gegen den 40-jährigen Alessio S. in Sassari, Sardinien. Am Dienstag sollte Giorgia Meloni um 13 Uhr aussagen. Ursprünglich plante die Ministerpräsidentin, persönlich zur Verhandlung zu erscheinen, entschied sich jedoch letztlich für eine Aussage per Videoschalte, wie die italienische Nachrichtenseite „L’Unione Sarda“ berichtet.
Schadenersatz für einen guten Zweck
Meloni strebt an, mit ihrer Klage einen Schadenersatz von 100.000 Euro durchzusetzen. Im Erfolgsfall soll das Geld an einen Fonds fließen, der Frauen unterstützt, die Opfer männlicher Gewalt geworden sind.
Das Fake-Video und seine Verbreitung
In dem Pornofilm wurde Melonis Gesicht mittels Deepfake-Technologie auf die Körper von Pornodarstellerinnen kopiert. Diese Videos waren über Monate auf einer US-Website verfügbar und wurden millionenfach angesehen. Mitarbeiter der Ministerpräsidentin entdeckten die Videos schließlich.
Ermittlungen seit 2020
Die Ermittlungen gegen Alessio S. und seinen 73-jährigen Vater Roberto S. laufen seit 2020. Die Polizei identifizierte die beiden Männer durch einen Usernamen und eine Telefonnummer, die zur Verbreitung der gefälschten Videos genutzt wurden. Roberto S. wurde bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und muss zudem vier Monate gemeinnützige Arbeit bei einem Blindenverein leisten.