Macron fordert Große Koalition: Parteien zur Zusammenarbeit aufgerufen
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Macron fordert Große Koalition: Parteien zur Zusammenarbeit aufgerufen

Das Linksbündnis hat die Parlamentswahl in Frankreich gewonnen, aber ohne absolute Mehrheit. Präsident Emmanuel Macron ruft daher zur Bildung einer großen Koalition aller bürgerlichen Parteien auf. In einem Brief an die Bevölkerung, der in zahlreichen Zeitungen veröffentlicht wurde, betonte er die Notwendigkeit eines aufrichtigen Dialogs, um eine stabile und vielfältige Mehrheit für das Land zu schaffen.

Macron's Position und Reaktionen

Macron äußerte sich erstmals zum Wahlausgang und erteilte der Regierungsbildung durch das siegreiche Linksbündnis eine Absage. Dieses Bündnis, bestehend aus Grünen, Sozialisten, Kommunisten und der Linkspartei, ist zwar die stärkste Kraft, jedoch ohne absolute Mehrheit. Es wäre ohne zusätzliche Partner nicht regierungsfähig und könnte von anderen politischen Lagern blockiert werden.

Aufruf zur Zusammenarbeit

Macron forderte die Parteien auf, den Schulterschluss gegen das Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen, der deren Sieg verhindert habe, nun für die Regierungsbildung zu nutzen. Er wünschte sich Partner, die die Institutionen der Republik anerkennen und europäisch orientiert sind. Ob er damit auch die europaskeptische RN und die Linkspartei La France insoumise ausschließt, ließ er offen.

Übergangsphase und politische Verhandlungen

Während die politischen Kräfte Zeit für Kompromisse benötigen, bleibt die bisherige Regierung geschäftsführend im Amt. Macron setzte keine Frist zur Ernennung eines neuen Premierministers. Die Parteien ringen weiterhin darum, welches Lager künftig die Regierung stellt. Das Linksbündnis prüft, wer im Falle einer Regierungsbildung als Premierminister vorgeschlagen werden soll.

Interne Diskussionen und Kandidaten

Bei nächtlichen Sitzungen der Sozialisten und der Linkspartei wurde noch keine Einigung erzielt. Beide Parteien kämpfen um die Vorherrschaft im Linksbündnis. Die Sozialisten sehen Olivier Faure als geeigneten Kandidaten, während die Linkspartei Clémence Guetté bevorzugt. Das Linksbündnis war ohne Spitzenkandidaten in die Wahl gegangen und will bis Ende dieser oder Anfang nächster Woche einen Kandidaten für das Amt des Premierministers benennen.

Oppositionsrolle und Koalitionsmöglichkeiten

Das rechtsnationale RN sieht sich klar in der Oppositionsrolle. Vertreter anderer Parteien prüfen Möglichkeiten der Kooperation oder Koalition, um eine Mehrheit und damit eine Regierungsbildung zu erreichen. Sowohl die Sozialisten als auch die konservativen Républicains erwägen eine Zusammenarbeit mit Macrons Mitte-Lager. Es gibt auch Überlegungen im linken Flügel des bisherigen Regierungsblocks, mit der früheren Premierministerin Élisabeth Borne als Anführerin ein neues politisches Lager zu bilden.