Das Bundesinnenministerium hat das rechtsextreme "Compact"-Magazin verboten. Diese Monatszeitschrift gilt als eines der größten und einflussreichsten Sprachrohre der Neuen Rechten in Deutschland. Das Verbot wird als ein „harter Schlag gegen die rechtsextremistische Szene“ bezeichnet. Bereits Ende 2021 wurde das Magazin als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft.
Entstehung und Entwicklung des Compact-Magazins
Das "Compact"-Magazin entstand aus einer Buchreihe von Jürgen Elsässer und erschien erstmals im Dezember 2010. Anfangs wenig beachtet, gewann das Blatt durch den Aufstieg der AfD und Bewegungen wie Pegida an Bedeutung. "Compact" wurde als Vorbild sogenannter alternativer Medien gesehen und erlangte durch populistische und stark vereinfachende Berichterstattung immer mehr Aufmerksamkeit.
Die Auflage wuchs trotz des allgemeinen Trends auf dem Zeitschriftenmarkt, und in Spitzenzeiten erreichte das Magazin laut eigenen Angaben 80.000 Exemplare. Die Inhalte wurden zunehmend radikaler, wobei Themen wie die "Islamisierung" Deutschlands und die "Lügenpresse" im Vordergrund standen. Positiv besprochen wurden hingegen rechte Strömungen und autoritäre Staatschefs wie Wladimir Putin und Viktor Orban.
Die Radikalisierung und Beobachtung durch den Verfassungsschutz
Im März 2020 wurde "Compact" vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet. Der Ton des Magazins radikalisierte sich im Laufe der Zeit weiter, und es wurden zunehmend antisemitische, rassistische und verschwörungstheoretische Inhalte verbreitet.
Wer ist Jürgen Elsässer?
Jürgen Elsässer, der Chefredakteur des "Compact"-Magazins, hat eine bewegte politische Karriere hinter sich. Er begann als Journalist und Publizist in linken Medien und rückte ab Mitte der 2000er Jahre immer weiter nach rechts. Ab 2010 leitete er das "Compact"-Magazin und verfolgte das Ziel, eine Brücke zwischen rechter und linker Politik zu schlagen.
Elsässer verbreitete im Laufe der Jahre zunehmend antisemitische und verschwörungstheoretische Narrative. Er baute rund um das Magazin ein umfassendes Angebot auf, darunter einen Onlineshop, einen YouTube-Kanal und die Produktionsfirma "Conspect Film".
Gründe für das Verbot des Compact-Magazins
Das Bundesinnenministerium begründete das Verbot mit den verbreiteten Inhalten des Magazins, die als antisemitisch, rassistisch, minderheitenfeindlich und verschwörungstheoretisch eingestuft wurden. Diese Inhalte agitieren gegen ein pluralistisches Gesellschaftssystem und könnten dazu führen, dass die Leser zu Handlungen gegen die verfassungsmäßige Ordnung animiert werden.
Kritik am Verbot
Das Verbot des "Compact"-Magazins hat auch Kritik hervorgerufen. Medienjournalist Stefan Niggemeier äußerte ein „Störgefühl“ bezüglich des Verbots. Einige befürchten, dass dieses Verbot einen Präzedenzfall schaffen und die Pressefreiheit in Deutschland gefährden könnte. Obwohl die Beweise für die antidemokratische und menschenfeindliche Ausrichtung des Magazins offensichtlich sind, sorgt die Maßnahme des Innenministeriums für Diskussionen über mögliche Willkür und die Zensur regierungskritischer Medien.