Die Vorsitzenden der Partei Die Linke, Janine Wissler und Martin Schirdewan, haben am Sonntag ihren Rückzug vom Parteivorsitz angekündigt. In einer gemeinsamen Erklärung teilten sie mit, dass sie beim kommenden Bundesparteitag, der vom 18. bis 20. Oktober 2024 in Halle stattfinden wird, nicht erneut für den Vorsitz kandidieren werden. Diese Entscheidung gaben sie in einer Sitzung des Parteivorstands bekannt.
Wunsch nach personellem Neuanfang
Janine Wissler, die seit Frühjahr 2021 die Partei mitführt, erklärte, dass sie in Teilen der Partei den Wunsch nach einem personellen Neuanfang wahrgenommen habe. Sie betonte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sei, um Klarheit zu schaffen. Diese Klarheit soll der Partei ausreichend Zeit bieten, ein transparentes Verfahren für die Nachfolgersuche und die innerparteiliche Meinungsbildung zu den neuen Kandidaturen zu ermöglichen.
Schwierige Jahre für Die Linke
Martin Schirdewan, der im Sommer 2022 den Parteivorsitz übernahm, verwies auf die vergangenen zwei Jahre, die innerparteilich vor allem von der Klärung alter Konflikte geprägt gewesen seien. Diese internen Auseinandersetzungen und Umbrüche hätten die öffentliche Wirkung der Partei oft gehemmt und teilweise konterkariert. Insbesondere nach der Abspaltung von Sahra Wagenknecht und anderen prominenten Mitgliedern seien notwendige inhaltliche Weiterentwicklungen zu langsam angegangen worden.
Rückschläge bei Wahlen
In den letzten Jahren musste Die Linke empfindliche Niederlagen bei wichtigen Wahlen hinnehmen, darunter die Bundestagswahl 2021 und die Europawahl 2024. Diese Rückschläge haben die Notwendigkeit eines Neuanfangs innerhalb der Partei verdeutlicht. Der Parteivorstand hat sich nun auf ein Verfahren geeinigt, das es bis zum Parteitag im Oktober ermöglicht, Kandidaturen für den neuen Parteivorsitz zu organisieren.