Kein Deal ohne Zurückweisungen: CDU setzt Ampel vor Asyl-Gipfel unter Druck
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Kein Deal ohne Zurückweisungen: CDU setzt Ampel vor Asyl-Gipfel unter Druck

Am kommenden Dienstag, um 15 Uhr, steht die Zukunft der deutschen Asylpolitik auf dem Spiel. Die Ampel-Regierung trifft sich mit der Union und Vertretern der Bundesländer zu einem großen Migrationsgipfel im Bundesinnenministerium in Berlin. Im Vorfeld des Gipfels erhöht die CDU den Druck auf die Regierungskoalition, indem sie klare Forderungen und Bedingungen formuliert. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann macht deutlich, dass die Union ohne konkrete Maßnahmen zur Begrenzung der illegalen Migration nicht mitziehen wird.

CDU fordert konsequente Zurückweisungen an den Grenzen

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, 47, warnte in einem Interview mit der BILD vor einer reinen "Placebo-Veranstaltung" und betonte die Notwendigkeit, konkrete Maßnahmen zur Eindämmung der illegalen Migration zu ergreifen. „Es braucht jetzt konkrete Maßnahmen zur Beschränkung der illegalen Migration und nicht andauernd neue Arbeitskreise“, erklärte er.

Linnemann formulierte zwei klare Bedingungen, auf denen die Union bestehen wird: Erstens die konsequente Anwendung des Dublin-Prinzips, was eine Zurückweisung von Migranten an den Grenzen bedeutet, und zweitens die Abschiebung all jener, die keinen Anspruch auf Bleiberecht in Deutschland haben. Diese Positionen seien unverhandelbar, so Linnemann: „Um die illegale Zuwanderung zu stoppen, braucht es die konsequente Anwendung des Dublin-Prinzips, also die Zurückweisung an den Grenzen. Außerdem gilt, wer nicht hierbleiben darf, muss abgeschoben werden. Auf diesen Positionen werden wir bestehen.“

Die Union drängt auf eine klare Reduktion der Migrationsströme

Unions-Fraktionsgeschäftsführer und enger Vertrauter des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, Thorsten Frei (51), betonte ebenfalls die Notwendigkeit klarer und entschlossener Maßnahmen. „Wenn sich am Dienstag Regierung und Opposition zum Gespräch treffen, muss es darum gehen auszuloten, ob es die Bereitschaft gibt, die Migrationsströme nach Deutschland substanziell zu reduzieren“, erklärte Frei gegenüber der BILD. Eine Fortsetzung der bisherigen „Placebo-Politik“ werde von der Union nicht akzeptiert. Dies unterstreicht die Entschlossenheit der Union, nicht nur kosmetische Änderungen oder unverbindliche Versprechungen zu akzeptieren, sondern echte und nachhaltige Maßnahmen zu fordern.

CSU fordert umfassende Reformen beim Grenzschutz

Auch der CSU-Vorsitzende Markus Söder (57) meldete sich zu Wort und fordert eine grundlegende Umkehr in der deutschen Migrationspolitik. In einem Interview mit der Welt am Sonntag (WamS) äußerte Söder, dass Deutschland in der Lage sein müsse, all jene an den Grenzen zurückzuweisen, die klar erkennbar keinen Anspruch auf Schutz haben. „Wir müssen all jene an den deutschen Grenzen zurückweisen können, die klar erkennbar keinen Anspruch auf Schutz haben“, betonte er.

Söders Forderung zeigt die Entschlossenheit der CSU, sich für eine strengere und konsequentere Grenzpolitik einzusetzen, die vor allem auf die Verhinderung illegaler Migration abzielt. Diese Position steht im Einklang mit den Forderungen der CDU und verdeutlicht die Geschlossenheit der Union in der Migrationsfrage.

Die Ampel-Regierung unter Druck

Auf der anderen Seite versucht die Ampel-Koalition, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, den Druck auf die Bundesländer zu erhöhen, von denen sieben von der Union regiert werden. Bundesjustizminister Marco Buschmann (47, FDP) betonte in einem Gespräch mit der Bild am Sonntag (BamS), dass im Bund-Länder-Gespräch alle Maßnahmen auf den Tisch kommen müssten, die sowohl vom Bund als auch von den Ländern ergriffen werden können. Er kritisierte, dass geltendes Recht in unzähligen Fällen von den Ausländerbehörden der Länder nicht durchgesetzt werde und forderte eine schnellstmögliche Änderung dieser Praxis.

„Im Bund-Länder-Gespräch muss alles auf den Tisch: alles, was der Bund tun kann, aber auch die Rolle der Länder. Geltendes Recht wird in unzähligen Fällen von den Ausländerbehörden der Länder nicht durchgesetzt. Das muss sich schleunigst ändern“, so Buschmann. Diese Aussage unterstreicht die Frustration der Ampel-Regierung über die Umsetzung bestehender Regelungen und Gesetze in den von der Union regierten Bundesländern.

SPD setzt auf Unterstützung der Union für das Asyl-Paket

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese (41), äußerte sich ebenfalls zur anstehenden Diskussion. Er hofft, dass die Union das Asyl-Paket der Ampel-Koalition unterstützen wird, obwohl es im Papier der Ampel keine konkreten Pläne für verstärkten Grenzschutz und konsequente Zurückweisungen gibt. Diese Diskrepanz zeigt die unterschiedlichen Ansätze und Prioritäten der beiden politischen Lager. Während die Union auf eine restriktivere Grenz- und Asylpolitik drängt, setzt die Ampel-Regierung auf eine umfassende Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern und die konsequente Umsetzung der bestehenden Gesetze.

Forderungen nach härteren Asylgesetzen und effizienterer Abschiebepraxis

Die Diskussion über die zukünftige Asyl- und Migrationspolitik in Deutschland wird auch durch die jüngsten Umfrageergebnisse beeinflusst. Nach einem Terroranschlag in Solingen fordert eine Mehrheit der Deutschen schärfere Asylgesetze. Dies reflektiert ein wachsendes Sicherheitsbedürfnis und die Forderung nach strengeren Maßnahmen im Umgang mit illegaler Migration und Asylbewerbern.

Ein weiterer Faktor, der die Diskussion prägt, ist die Frage, warum es Deutschland so schwerfällt, abgelehnte Asylbewerber abzuschieben. In einem Artikel wurde beleuchtet, dass es zahlreiche Schlupflöcher im System gibt, die es ermöglichen, Abschiebungen zu vermeiden. Diese Problematik zeigt auf, dass es nicht nur um die Festlegung neuer Regeln geht, sondern auch um die effiziente Umsetzung bestehender Gesetze und Verfahren.

Konsequenzen des Migrationsgipfels: Wohin steuert Deutschland?

Der Migrationsgipfel im Bundesinnenministerium wird entscheidend sein für die zukünftige Ausrichtung der deutschen Asyl- und Migrationspolitik. Die Union, insbesondere die CDU und CSU, macht deutlich, dass sie ohne eine klare Wende in der Grenzschutz- und Abschiebepolitik nicht zu einem Kompromiss bereit ist. Die Ampel-Regierung muss sich auf intensive Verhandlungen einstellen und möglicherweise Zugeständnisse machen, um zu einer Einigung zu kommen.

Sollte es nicht zu einem gemeinsamen Nenner kommen, droht eine politische Blockade, die die ohnehin angespannte Lage in der deutschen Migrationspolitik weiter verschärfen könnte. Dies könnte auch Auswirkungen auf die politischen Kräfteverhältnisse und die öffentliche Meinung haben, insbesondere in Zeiten steigender Migrationszahlen und wachsender Bedenken in der Bevölkerung.