Bundeskanzler Olaf Scholz hat überraschend deutliche Kritik an der eigenen Ampel-Koalition geübt. Er nahm insbesondere die internen Streitigkeiten und die schleppende Umsetzung politischer Vorhaben ins Visier. Scholz fordert mehr Geschlossenheit und Effizienz von SPD, Grünen und FDP, um zentrale Regierungsziele schneller zu erreichen.
Öffentliche Kritik am Auftreten der Ampel-Koalition
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ist bei den Deutschen nicht gut angesehen, und Bundeskanzler Scholz zeigt sich teilweise einsichtig. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" übte er deutliche Kritik am öffentlichen Auftreten seiner Regierung. „Die Regierung muss sich vorhalten lassen, dass viele Entscheidungen von heftigem öffentlichem Streit begleitet wurden“, sagte Scholz. „Vor lauter Pulverdampf konnte man manchmal nicht mehr sehen, was da eigentlich alles beschlossen wurde.“ Dabei seien viele dieser Beschlüsse wegweisend.
Scholz beklagt unangemessene Medienberichterstattung
Der Kanzler fühlt sich in der Öffentlichkeit ungerecht behandelt und kritisiert die Medien für ihre Berichterstattung. „Zu oft wird nur berichtet: Wer tritt wie auf? Wer benimmt sich daneben? Wer sieht hübsch aus oder formuliert besonders clever?“, sagte Scholz. „Wir machen hier aber keine neue Folge von ,Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘ – es geht doch um Politik.“
Regierung bis 2025 und zweite Amtszeit im Blick
Trotz der Kritik rechnet Scholz damit, dass die Ampel-Koalition die Legislaturperiode bis September 2025 durchhält. Außerdem hat er klare Ambitionen für eine zweite Amtszeit: „Ich rechne auch fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden.“