Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) ist seit Dezember 2021 im Amt und regiert Deutschland. Trotz seiner Führungsrolle ist er beim Volk extrem unbeliebt. In einem Interview zeigte er sich zumindest teilweise einsichtig und richtete Kritik an seine eigene Koalition.
Kritik am Öffentlichen Auftreten der Ampel-Koalition
Der Kanzler äußerte Kritik am öffentlichen Auftreten seiner Koalition aus SPD, Grünen und FDP. „Die Regierung muss sich vorhalten lassen, dass viele Entscheidungen von heftigem öffentlichem Streit begleitet wurden“, sagte Scholz dem „Tagesspiegel“. Laut ihm sei es durch den „Pulverdampf“ manchmal schwer gewesen, die wichtigen und richtungsweisenden Beschlüsse der Regierung zu erkennen.
Medien Berichten Falsch, So Scholz
Scholz wirft den Medien vor, ein falsches Bild von der Regierung zu zeichnen. Er beklagte, dass in den Medien zu selten die eigentlichen politischen Inhalte im Vordergrund stünden. Stattdessen werde zu oft darüber berichtet, „wer tritt wie auf, wer benimmt sich daneben, wer sieht hübsch aus oder formuliert besonders clever.“ Scholz betonte: „Es geht doch um Politik und nicht um eine neue Folge von ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten‘.“
Konzentration auf "Theaterdonner" Statt auf Inhalte
Der Kanzler kritisierte weiter, dass sich die Medienberichterstattung zu sehr auf den „Theaterdonner“ bei der Durchsetzung von Reformen konzentriere, während die eigentlichen Inhalte kaum eine Rolle spielten.
Optimismus für die Zukunft
Trotz der Kritik und des unpopulären Images zeigt sich Scholz optimistisch. Er rechne fest damit, dass die Regierung in ihrer aktuellen Konstellation bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2025 bestehen bleibt. Zudem hofft Scholz auf eine zweite Amtszeit: „Ich rechne auch fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden.“