Zehn Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg zeichnet sich ein spannendes Rennen zwischen der SPD und der AfD ab. Die Sozialdemokraten unter Ministerpräsident Dietmar Woidke haben laut der aktuellen Umfrage „Brandenburg-Trend“ des Instituts Infratest dimap im Auftrag der ARD kräftig zugelegt. Mit 26 Prozent liegen sie nur noch einen Prozentpunkt hinter der AfD, die unverändert bei 27 Prozent bleibt.
Verfassungsschutz stuft AfD als Verdachtsfall ein
Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft den AfD-Landesverband als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Das Thema könnte im Endspurt des Wahlkampfes eine wichtige Rolle spielen. Die Umfrage basiert auf der Befragung von 1513 Wahlberechtigten in Brandenburg, durchgeführt von Montag bis Mittwoch dieser Woche. Die Wahl zum neuen Landtag in Brandenburg findet am 22. September statt.
Zweikampf zwischen AfD und SPD bahnt sich an
Der Umfrage zufolge zeichnet sich erneut ein Zweikampf zwischen AfD und SPD ab, ähnlich wie vor fünf Jahren. Die CDU, derzeit Koalitionspartner von SPD und Grünen, verliert im Vergleich zur letzten Umfrage zwei Prozentpunkte und landet bei 16 Prozent. Die Grünen und BVB/Freie Wähler erreichen jeweils 4,5 Prozent, die Linke kommt auf vier Prozent. Alle drei Parteien liegen damit unter der Fünf-Prozent-Hürde. Aufgrund einer besonderen Klausel könnte jedoch ein Einzug ins Parlament mit mindestens einem Direktmandat möglich sein.
Bündnis Sahra Wagenknecht verliert an Boden
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals bei der Landtagswahl in Brandenburg antritt, erreicht in der aktuellen Umfrage 13 Prozent, was einen Rückgang um zwei Punkte im Vergleich zur Vorwoche bedeutet. Die Partei wird mit Spannung beobachtet, da sie erstmals bei einer Landtagswahl in Brandenburg antritt und sich als neue Kraft im politischen Spektrum positioniert.
Mehrheit wünscht sich weiterhin eine SPD-geführte Regierung
Ein Großteil der Brandenburger Bevölkerung wünscht sich auch nach der Wahl eine SPD-geführte Regierung. Laut der Umfrage sprechen sich 40 Prozent der Befragten dafür aus, dass die SPD weiterhin die Regierung anführt. Rund ein Viertel favorisiert die CDU, während jeder Fünfte die AfD als führende Kraft sieht. Die SPD regiert Brandenburg seit 1990 mit wechselnden Koalitionspartnern und seit 2019 in einem Bündnis mit CDU und Grünen. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat angekündigt, sich aus der Landespolitik zurückzuziehen, falls die SPD nicht vorne liegen sollte.
Woidke bei Direktwahlfrage klar vorn
Wenn der Ministerpräsident in Brandenburg direkt gewählt werden könnte, würde Amtsinhaber Dietmar Woidke laut Umfrage deutlich vorne liegen. Jeder Zweite würde ihn erneut wählen. Für die Spitzenkandidaten der AfD und CDU, Hans-Christoph Berndt und Jan Redmann, würden sich jeweils nur 9 Prozent entscheiden.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Die Landtagswahlen in Brandenburg stehen im Schatten der jüngsten Erfolge der AfD in Thüringen und Sachsen, wo die Partei am 1. September jeweils über 30 Prozent erreicht hat und in Thüringen sogar zur stärksten Kraft aufgestiegen ist. Dieser Trend könnte auch in Brandenburg eine Rolle spielen, wo die AfD in den Umfragen weiterhin stark abschneidet.