Die Union, bestehend aus CDU und CSU, plant einen radikalen Kurswechsel in der deutschen Energiepolitik und möchte abgeschaltete Kernkraftwerke wieder in Betrieb nehmen sowie neue, kleine Atomkraftwerke (Mini-AKWs) errichten. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Stromkosten für die Bevölkerung deutlich zu senken. Ein entsprechendes Positionspapier der Union sieht eine grundlegende Reform der aktuellen Energiepolitik der Ampelregierung vor.
„Technologieoffenheit“ für Kohle- und Gaskraftwerke
Im Rahmen der neuen „Energie-Agenda für Deutschland“ betont die Union die Notwendigkeit einer „Technologieoffenheit“. Diese sieht vor, dass Kohlekraftwerke bis spätestens 2038 weiter betrieben werden, solange eine sichere Versorgung durch Gaskraftwerke und erneuerbare Energien nicht gewährleistet ist. Es soll vermieden werden, auf bestimmte Energieformen zu verzichten, bevor verlässliche Alternativen etabliert sind.
Kernkraft als zentrales Element
Ein zentraler Punkt des Papiers ist die Wiederinbetriebnahme von Kernkraftwerken. Die Union kritisiert das Abschalten der Kernkraftwerke im Jahr 2023, das mitten in einer Energiekrise erfolgt sei, als ideologisch motivierte Fehlentscheidung der Ampelregierung. Eine Wiederinbetriebnahme dieser Anlagen wird daher als notwendig angesehen und soll geprüft werden.
Forschung an neuen Reaktoren
Zusätzlich setzt die Union auf den Fortschritt: Geplant sind Investitionen in die Erforschung und Entwicklung neuer Generationen von Kernkraftwerken sowie von Small Modular Reactors (SMRs). Diese neuartigen Reaktoren sollen eine stabile und sichere Energieversorgung gewährleisten und gleichzeitig einen technologischen Fortschritt darstellen.
Erneuerbare Energien und klimaneutrale Gase
Neben der Kernkraft sollen für Verkehr und Wärme alle verfügbaren erneuerbaren Energien sowie klimaneutrale Gase eingesetzt werden. Damit soll ein vielfältiges und robustes Energiemodell entstehen, das den Anforderungen der Zukunft gerecht wird.
Entlastung der Bürger durch Steuer- und Abgabensenkungen
Die Union will die Stromkosten für die Bevölkerung reduzieren. Eine Senkung der Stromsteuer um 2 Cent pro Kilowattstunde sowie eine Halbierung der Netzentgelte um 3 Cent sollen die Kilowattstunde für den Endverbraucher um insgesamt 5 Cent günstiger machen.
Änderungen bei Heiz- und Verbrennerregeln
Das Heizungsgesetz der Ampel soll abgeschafft und das geplante europäische Verbot für Verbrennungsmotoren gestrichen werden. Dies soll vor allem für mehr Planbarkeit und Entlastung im Bereich der privaten Energieversorgung sorgen.
Deutschland als Standort für den ersten Fusionsreaktor
Ein weiterer visionärer Plan der Union ist der Bau des weltweit ersten Fusionsreaktors in Deutschland. Mit dieser Technologie könnte eine langfristige und saubere Energiequelle erschlossen werden, die das Land nachhaltig versorgt und wirtschaftlich stärkt.
Aufbau einer europäischen Energieunion
Langfristig setzt die Union auf eine engere Kooperation innerhalb Europas. Die Vision einer europäischen Energieunion soll die Versorgungssicherheit weiter stärken und die Abhängigkeit von nicht-europäischen Energielieferanten reduzieren.
Kritik an aktueller Energiepolitik
CDU-Energieexperte Jens Spahn zeigt sich mit der aktuellen Energiepolitik unzufrieden: Die Ampelregierung führe in seinen Augen eine „teuerste und ineffizienteste Energiepolitik der Welt“. Für ihn wird die nächste Bundestagswahl auch über die Zukunft der Kernkraft entscheiden. CDU-Vize Andreas Jung unterstützt diese Kritik und betont die Notwendigkeit von Innovation und Effizienz, um sowohl die Klimaziele zu erreichen als auch Deutschland als starken Wirtschaftsstandort zu sichern.