Zum 29. Mal, vom 11. bis 24. November 2024 treffen sich Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten, um den globalen Klimawandel auf der Weltklimakonferenz (COP29) zu thematisieren. Dieses Jahr findet die Konferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku statt – einem Staat, dessen Wirtschaft stark auf fossilen Energien basiert. Die Konferenz wird von großen Erwartungen und intensiver Kritik begleitet. Während einige Experten den Gipfel als Chance für dringend notwendige Fortschritte sehen, äußern andere deutliche Zweifel an dessen Effektivität.
Klimaschutz auf internationaler Ebene: Große Ziele und Herausforderungen
Die Hauptziele der COP29 sind die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C sowie die Umsetzung ambitionierter und bindender Maßnahmen. Experten wie Prof. Dr. Peter Knippertz fordern klare Reduktionsziele und Sanktionen für Länder, die diese verfehlen. Auch Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre und Kreislaufwirtschaft stehen im Fokus.
Menschenrechte und Finanzierung: Soziale Dimension des Klimawandels
Dr. Friederike Otto betont die gravierenden sozialen Auswirkungen des Klimawandels und fordert eine gerechte Verteilung der finanziellen Lasten. Sie unterstreicht, dass der Klimawandel die Grundrechte von Millionen Menschen verletzt, darunter das Recht auf sauberes Wasser, Nahrung und eine gesunde Umwelt. Sie appelliert, die Finanzierung von Schäden und Verlusten endlich festzulegen.
Skepsis und Kritik: Warum einige Experten die Konferenzen infrage stellen
Klimaforscher wie Prof. Dr. Mojib Latif bezweifeln, dass die jährlichen Konferenzen echte Fortschritte bringen. Er verweist auf die gestiegenen Treibhausgasemissionen seit der ersten Weltklimakonferenz und fordert eine klare Abkehr von fossilen Brennstoffen. Für ihn sind die Konferenzen „Greenwashing“-Veranstaltungen und sollten in einem neuen, reduzierten Format stattfinden.
Einfluss von Staaten und Konzernen auf die Klimadebatte
Die Tatsache, dass die Konferenz in einem Land stattfindet, das finanziell von fossilen Energien profitiert, stößt auf Kritik. Prof. Knippertz bemängelt den Einfluss von Öl- und Gaskonzernen und fordert eine stärkere Orientierung an unabhängiger Wissenschaft.