Nach dem vorzeitigen Ende der Ampel-Koalition und schlechten Umfragewerten für Olaf Scholz (66) sieht sich die SPD zu einem aggressiven Wahlkampf gezwungen. Eine interne Präsentation zeigt die Strategie: Die Wahl soll zur Entscheidung zwischen Scholz und seinem CDU-Herausforderer Friedrich Merz (69) zugespitzt werden. Fotos aus dem Bundestag unterstreichen diese Botschaft – Scholz kämpferisch am Rednerpult, Merz passiv auf der Oppositionsbank.
„Anti-Merz-Kurs“ offiziell erklärt
SPD-Chef Lars Klingbeil (46) hatte den harten Kurs gegen Merz bereits angekündigt. Ziel sei es, die Unterschiede deutlich herauszustellen. Klingbeil kritisierte die CDU-Agenda als eine Politik für Besserverdiener, die für die Mehrheit der Bevölkerung unzureichend sei.
Angst-Wahlkampf als Taktik
Die interne Präsentation beschreibt konkrete Angriffsstrategien: Die CDU solle als Partei dargestellt werden, die für „neue Atomkraftwerke“, „Rente mit 70“ und eine Politik des Egoismus stehe. Dabei scheint der Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen nebensächlich zu sein – so hatte Merz bereits öffentlich klargestellt, dass er die Rente mit 70 ablehnt.
Rückgewinnung von „Merkel-Wählern“
Besondere Aufmerksamkeit richtet die SPD auf eine Gruppe innerhalb der CDU: Merz-kritische, links-liberale Wähler, oft ehemalige Unterstützer von Angela Merkel. Die Partei sieht Potenzial, einen erheblichen Teil dieser Stimmen zu gewinnen. Zielgruppen seien ältere, gut abgesicherte Wähler sowie Frauen.
Der Plan für den Endspurt
Am 30. November plant die SPD eine „Wahlsieg-Konferenz“, um Scholz medienwirksam in Szene zu setzen. Die Botschaft: Selbstbewusstsein trotz der aktuellen Herausforderungen.
Offene Fragen innerhalb der SPD
Die Wahlkampfstrategie konzentriert sich klar auf Scholz als Spitzenkandidat. Doch intern mehren sich Stimmen, die an seiner Eignung zweifeln. Wie die Partei mit dieser Herausforderung umgehen wird, bleibt unklar.