Nach fast zwei Jahren Pause fand am vergangenen Freitag ein Telefonat zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Wladimir Putin statt. Das Gespräch wurde im Vorfeld mit den westlichen Partnern im sogenannten Quad-Format (USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) abgestimmt. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war informiert. Ziel des Telefonats war es, den Dialog mit dem Kreml inmitten des Ukraine-Kriegs wieder aufzunehmen.
Putins Antwort: Massive Luftangriffe auf die Ukraine
Kaum waren die diplomatischen Bemühungen des Kanzlers öffentlich geworden, zeigte Russland mit einer neuen Angriffswelle, wie wenig es von Gesprächen hält. Eine der schwersten Luftoffensiven seit Beginn des Krieges im Februar 2022 zielte auf ukrainische Städte und Infrastruktur. Landesweit kam es zu Stromausfällen, Verletzten und Todesopfern.
Internationale Empörung über Scholz’ Diplomatie
Das Gespräch stieß international auf heftige Kritik. Führende europäische Politiker und Experten hinterfragten den Sinn von „Telefondiplomatie“ und warfen Scholz vor, eine Schwäche im Umgang mit Russland zu zeigen.
Kritik aus Polen: „Telefonanrufe stoppen Putin nicht“
Polens Premierminister Donald Tusk schrieb auf der Plattform X, dass Telefonate mit Putin nichts an der aggressiven Politik Russlands ändern würden. Er forderte konkrete militärische Unterstützung für die Ukraine, um Putins Vorgehen Einhalt zu gebieten.
Belgischer Ex-Premier: Forderung nach Waffenlieferungen
Guy Verhofstadt, ehemaliger Premierminister Belgiens, betonte, dass anstelle von Gesprächen dringend benötigte Waffen geliefert werden müssten. Er sprach sich insbesondere für Langstreckenraketen und Bomben aus, um die Ukraine militärisch zu stärken.
Britische Perspektive: Scholz’ Strategie untergräbt den Westen
Ben Wallace, ehemaliger Verteidigungsminister Großbritanniens, kritisierte das Telefonat als kontraproduktiv. Seiner Ansicht nach habe Scholz’ Initiative die Geschlossenheit des Westens geschwächt und Putin ermutigt. Wallace äußerte sich in drastischen Worten: „Es ist, als würde Putin ihn auslachen.“
Scholz’ Zögern bei Waffenlieferungen: Ein Dauerthema
Neben der Kritik an seinem Gespräch mit Putin steht Scholz weiterhin unter Druck, was Waffenlieferungen an die Ukraine betrifft. Insbesondere die Forderung nach Taurus-Marschflugkörpern wird seit Monaten von Koalitionspartnern und der Opposition lautstark erhoben. Doch der Kanzler bleibt bei seiner ablehnenden Haltung, was viele als Signal der Unentschlossenheit werten.