Der G20-Gipfel in Rio de Janeiro hat 2024 bedeutende Themen adressiert, darunter Steuerpolitik, Klimaschutz, bewaffnete Konflikte sowie globale Herausforderungen wie Hunger und Armut. In der Abschlusserklärung wurde ein breiter Konsens erzielt, der einige Kernthemen hervorhebt, jedoch nicht alle kontroversen Fragen vollständig löst.
Milliardärssteuer: Neue Ansätze zur Besteuerung der Superreichen
Die G20-Mitglieder einigten sich auf die Einführung einer Milliardärssteuer als Teil einer globalen Strategie zur Umverteilung von Vermögen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, soziale Ungleichheit zu verringern und Mittel für globale Herausforderungen wie den Klimawandel bereitzustellen. Vorschläge wie eine jährliche Abgabe von zwei Prozent des Vermögens durch vermögende Einzelpersonen könnten weltweit bis zu 250 Milliarden US-Dollar generieren.
Klimaschutz: Fortschritte und Defizite
Die Verpflichtung zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius wurde erneut betont. Allerdings vermissen Experten einen klaren Plan zur Abkehr von fossilen Brennstoffen. Positiv zu vermerken ist das Versprechen, die Klimafinanzierung für Entwicklungsländer deutlich zu erhöhen. Dies soll die Umsetzung von Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen erleichtern.
Kriege und Konflikte: Minimalkonsens zu Ukraine und Nahost
Die Abschlusserklärung verweist auf das menschliche Leid durch Konflikte, vermeidet jedoch spezifische Verurteilungen, etwa Russlands Handeln in der Ukraine oder die Ursachen des Gazakonflikts. Stattdessen liegt der Fokus auf humanitärer Hilfe und langfristigen Lösungen wie der Zweistaatenlösung im Nahen Osten.
Kampf gegen Hunger und Armut
Mit der Globalen Allianz gegen Hunger und Armut will die G20 effektive Ansätze zur Verbesserung der Ernährungssicherheit fördern. Initiativen wie finanzielle Hilfen und Schulspeisungsprogramme sollen nachhaltig gegen die weltweite Hungerkrise wirken.
Reformen internationaler Organisationen
Die Forderung nach einer Reform des UN-Sicherheitsrates wurde unterstrichen, um dessen repräsentative und demokratische Struktur zu stärken. Gleichzeitig wird eine verstärkte Mitsprache der Entwicklungsländer in internationalen Institutionen angestrebt.