CDU-Chef Friedrich Merz hat eingeräumt, dass seine Partei eine erhebliche Mitverantwortung für das Erstarken der AfD trägt. „Die CDU Deutschlands trägt eine wesentliche Mitverantwortung dafür, dass es seit dem Jahr 2017 in diesem Bundestag eine Fraktion gibt, die sich ‚Alternative für Deutschland‘ nennt. Dafür tragen wir eine gehörige Mitverantwortung“, erklärte Merz.
Merkel kritisiert Merz' Asylpolitik scharf
Zuvor hatte Altkanzlerin Angela Merkel deutliche Kritik an Merz‘ Asyl-Kurs geäußert. Besonders sein Vorgehen, Unions-Anträge zur Asylpolitik zur Abstimmung zu bringen, die nur mit Unterstützung der AfD eine Mehrheit hätten, stieß bei ihr auf Ablehnung. Merkel stellte sich ausdrücklich gegen diese Taktik und machte deutlich, dass sie eine klare Abgrenzung zur AfD für essenziell hält.
Nach Attacke auf Merz: Wut in der CDU - Merkel hätte einfach schweigen sollen
Wut in der CDU – und das aus den eigenen Reihen! Altkanzlerin Angela Merkel (70, CDU) sorgt mit ihrer Einmischung in die Migrationspolitik von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) für Empörung. Sie hatte sich offen gegen dessen Kurs gestellt und gewarnt, dass Unions-Anträge nur mit den Stimmen der AfD Mehrheiten finden. Ihre Kritik stößt in der CDU jedoch auf Ablehnung und ruft deutliche Reaktionen hervor.
CDU-Politiker distanzieren sich von Merkel
Besonders in der Parteispitze und unter langjährigen Weggefährten gibt es massive Kritik.
- Boris Rhein (CDU, Ministerpräsident Hessen): "Die Linie von Union und Friedrich Merz ist richtig. Wir brauchen einen fundamentalen Politikwechsel in der Migration."
- Daniel Peters (CDU-Landeschef Mecklenburg-Vorpommern): "Demokratie bedeutet, dass Mehrheiten im Parlament auf Grundlage von Sachfragen gefunden werden. Das ist geschehen."
- Rupert Scholz (Ex-Verteidigungsminister, CDU): "Die Äußerung von Frau Merkel ist nachdrücklich zu kritisieren! Das große Dilemma der CDU begann mit ihrer Migrationspolitik."
- CSU-Vizechefin Doro Bär: "Das spricht für sich."
- Alexander Throm (innenpolitischer Sprecher CDU): "Weniger Kritik an anderen und mehr Selbstkritik wäre angebracht."
"Man hält sich als Ehemaliger zurück"
Auch ehemalige CDU-Spitzenpolitiker werfen Merkel eine unangebrachte Einmischung vor:
- Jan Redmann (CDU-Landeschef Brandenburg): "Sie wäre besser beraten gewesen, sich zurückzuhalten."
- Roland Koch (Ex-Ministerpräsident Hessen): "Die CDU steht trotz anderer Stimmen geschlossen hinter Merz."
- Eckhardt Rehberg (ehem. CDU-Chef Mecklenburg-Vorpommern): "Sie hätte einfach schweigen sollen."
- Peter Harry Carstensen (Ex-Ministerpräsident Schleswig-Holstein): "Im Alter sollte man seine Fehler erkennen."
- Philipp Amthor (CDU, Innenexperte): "Statt Kritik hätte ich mir von Angela Merkel ein Zeichen der Verbundenheit gewünscht."
- Georg Milbradt (Ex-Ministerpräsident Sachsen): "Als Elder Statesman hätte sie am besten geschwiegen."
FDP-Kritik an Merkel
Auch aus der FDP gibt es deutliche Worte:
- Wolfgang Kubicki (FDP-Vize): "Jeder, der Merkel in der Migrationspolitik als moralische Instanz nimmt, tut mir leid. Ihre Politik hat die AfD groß gemacht."
Zustimmung von Freunden
Dennoch gibt es auch Unterstützung für Merkel:
- Tobias Hans (Ex-Ministerpräsident Saarland, CDU): "Es war falsch, die Zustimmung der AfD in Kauf zu nehmen."
- Peter Altmaier (Ex-Kanzleramtsminister, CDU): "Merkel mahnt mit Fug und Recht."
- Kai Wegner (Berlins Regierender Bürgermeister, CDU): "Der Berliner Senat wird keinem Gesetz zustimmen, das auf AfD-Stimmen basiert."
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Titelbild: Angela Merkel
Bild erstellt: Gobierno CDMX