Wahlkampf bei Thyssenkrupp: Scholz verspricht 100 Jahre Stahl in Deutschland
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Wahlkampf bei Thyssenkrupp: Scholz verspricht 100 Jahre Stahl in Deutschland

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) kämpft drei Wochen vor der Bundestagswahl um das Vertrauen der Stahlarbeiter. Bei seinem Besuch im Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg sicherte er den Beschäftigten eine langfristige Zukunft zu. Doch hinter den Kulissen laufen bereits Gespräche mit seinem möglichen Nachfolger: Friedrich Merz (69, CDU).

Scholz verspricht: „Stahl hat eine Zukunft“

Trotz der existenziellen Krise der Branche betonte der Kanzler:

„Auch noch in 100 Jahren wird es Stahlproduktion in Deutschland geben.“

Er verwies auf die Milliardenförderung für klimaneutralen „grünen Stahl“ und forderte einen europäischen Stahlgipfel, um sich gegen Billigimporte aus China und US-Strafzölle zu wehren.

Doch die Realität sieht düster aus:

  • 11.000 Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp sind akut gefährdet.
  • 2 Milliarden Euro Steuergelder wurden bereits investiert – dennoch drohen Entlassungen.
  • Ein Staatseinstieg wird von Scholz nicht ausgeschlossen.

Betriebsrats-Chef telefoniert mit Friedrich Merz

Tekin Nasikkol (56), Chef des Betriebsrats, lobte Scholz zwar für sein Engagement, denkt aber bereits weiter:

„Ich habe schon zweimal mit Friedrich Merz telefoniert und ihn eingeladen.“

Merz plant offenbar einen Besuch vor der Wahl – er könnte als nächster Kanzler die Zukunft der Stahlindustrie entscheidend mitgestalten.

Thyssenkrupp-Chef bleibt dem Kanzler-Besuch fern

Auffällig: Während Scholz im Werk das Wahlkampfversprechen abgab, blieb Miguel Lopez (60), der Thyssenkrupp-Konzernchef, dem Termin fern.

Ein Signal, dass die Unternehmensführung nicht mehr auf die Politik der Ampel setzt? Die Stahlarbeiter stehen zwischen Hoffnung und Unsicherheit – und warten, welcher Kanzler wirklich liefern wird.

Bildnachweis:

Titelbild: Thyssenkrupp

Bild erstellt: Alex Noble

Link: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:20241020_TKSE_834.jpg