Klima / Natur

Waldbrand am Brocken wird größer: 1.000 Meter lange Feuerfront am Brocken im Harz
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Waldbrand am Brocken wird größer: 1.000 Meter lange Feuerfront am Brocken im Harz

Am Brocken, dem höchsten Berg im Harz, hat sich eine Feuerfront gebildet, die sich inzwischen auf einer Länge von 1.000 Metern erstreckt. Zahlreiche Helfer waren im Einsatz, um Hunderte Menschen in Sicherheit zu bringen.

Ausbreitung des Feuers und Löscharbeiten

Ein Sprecher des Landkreises Harz erklärte, dass aktuell noch keine Angaben zur betroffenen Fläche gemacht werden können. Die Brandbekämpfung aus der Luft läuft weiter, und zusätzliche Flugzeuge und ein Hubschrauber sind bereits angefordert. Schweres Gerät vom Technischen Hilfswerk (THW) und dem Nationalpark wird eingesetzt, um Brandschneisen zu schaffen und das Gelände zugänglich zu machen. Am Freitagabend hieß es, dass sich viele Brandstellen vereinigt hätten und eine größere Feuerfront entstanden sei. Das Feuer brach gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe aus, und die Rauchwolke war "kilometerweit zu sehen".

Herausforderungen bei der Brandbekämpfung

Laut Einsatzleiter Immo Kramer mussten sich einige Feuerwehrkräfte in der Nacht zurückziehen, da das Feuer Schutzstreifen übersprungen hatte. Am Boden wurden Wege gebaut und Beregner eingesetzt, die Tausende Liter Wasser pro Minute verteilen, um die Ausbreitung des Feuers zu stoppen. Bereits vor zwei Jahren wurde der Katastrophenfall wegen eines Brandes am Brocken ausgerufen, und nun ist erneut der Königsberg betroffen.

500 Menschen in Sicherheit gebracht

Am Freitagnachmittag wurden rund 500 Touristen, Wanderer und Sportler mit Bussen vom Brocken in Sicherheit gebracht. Obwohl Schierke, ein beliebter Ort in der Nähe, derzeit nicht in Gefahr ist, bleibt das gesamte Gebiet im Nationalpark gesperrt, und alle Veranstaltungen rund um den Brocken sind abgesagt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Zufahrtswege freizuhalten und die Einsatzkräfte nicht zu behindern.

Weitere Waldbrände in Sachsen-Anhalt

In weiten Teilen Sachsen-Anhalts herrscht eine sehr hohe Waldbrandgefahr. Auf dem Truppenübungsplatz Altmark brach bei einer Übung ein Feuer aus und breitete sich auf 144 Hektar aus, bevor es gelöscht werden konnte. In Oranienbaum löste ein seit Freitagmittag wütender Waldbrand einen Großeinsatz der Feuerwehr aus, da er sich in der Nähe eines Wohngebiets und einer munitionsbelasteten Fläche befand. Rund 180 Kräfte waren im Einsatz, und ein Feuerwehrmann wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich die ganze Nacht andauern.

 

Alarm im Harz: Der Brocken brennt! 500 Menschen in Sicherheit gebracht
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Alarm im Harz: Der Brocken brennt! 500 Menschen in Sicherheit gebracht

Im Harz, dem nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands, spielt sich derzeit eine dramatische Situation ab. Auf dem Brocken, dem höchsten Gipfel des Harzes, lodern erneut die Flammen. Eine dichte Rauchwolke zieht über den Königsberg am Brocken und ist kilometerweit sichtbar. Eine Webcam, die live vom Gipfel sendet, zeigt die bedrohlichen Rauchschwaden, die den sonst idyllischen Ausblick verhüllen. Mehrere Feuerstellen haben sich zu einer großen Front vereinigt und breiten sich ungehindert aus.

Erneuter Großeinsatz am Brocken

Zwei Jahre nach einem verheerenden Waldbrand, der den Landkreis Harz zur Ausrufung des Katastrophenfalls zwang, steht der Wald am Brocken erneut in Flammen. Die Ursache des Feuers ist noch unklar, aber es erstreckt sich über mehrere Hundert Meter. Die Live-Übertragung der Webcam vom Gipfel gibt einen umfassenden 360-Grad-Blick auf das zerstörerische Ausmaß des Brandes.

Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse schildert die Situation als äußerst gefährlich. Die aktuelle Brandlänge beträgt etwa 300 Meter, und es gibt mehrere Brandherde, die von den Einsatzkräften bekämpft werden müssen. Mehrere Feuerwehren sind vor Ort, unterstützt von drei Löschflugzeugen und einem Hubschrauber. Sechs weitere Hubschrauber wurden angefordert, um die Bekämpfung der Flammen aus der Luft zu unterstützen. Parallel dazu hat der Landkreis einen Krisenstab gebildet, um die Situation zu koordinieren und Maßnahmen zur Eindämmung des Feuers zu ergreifen.

Touristen auf dem Brocken gefangen

Während die Löscharbeiten in vollem Gange sind, befanden sich noch immer Touristen und Wanderer auf dem Brocken. Die berühmte Brockenbahn, eine historische Dampflok, die regelmäßig den Gipfel des Brockens erreicht, musste ihren Betrieb einstellen, da die Strecke durch die Löscharbeiten blockiert ist. Die Harzer Schmalspurbahn, der Betreiber der Brockenbahn, hat bereits Maßnahmen zur Rettung der Fahrgäste eingeleitet. Auf der Internetseite des Betreibers wird erklärt, dass eine Evakuierung der Menschen auf dem Brocken durch Busse organisiert wurde. Am späten Nachmittag konnten rund 500 Menschen, darunter Touristen, Wanderer und Sportler, sicher vom Brocken gebracht werden. Bei vergangenen Waldbränden im Harz wurden ähnliche Evakuierungsmaßnahmen mit Shuttle-Bussen durchgeführt.

Unterstützung durch internationale Löschflugzeuge

Um den Brand zu bekämpfen, wurde bereits ein Löschflugzeug eingesetzt. Ein weiteres Flugzeug wird zur Unterstützung aus Polen angefordert und soll am Samstag eintreffen. Die schnelle Unterstützung ist entscheidend, um die Flammen einzudämmen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern ist bei einem Waldbrand dieser Größenordnung notwendig, da die Brandstellen oft schwer zugänglich sind und nur aus der Luft effektiv bekämpft werden können.

Waldbrandgefahr bleibt hoch

Der Harz ist aufgrund seiner dichten Wälder und unzugänglichen Gebiete besonders anfällig für Waldbrände. Vor fast genau zwei Jahren ereignete sich an derselben Stelle ein tagelanger Löscheinsatz, der fast den gesamten Wald zerstörte. Die Überreste dieses Brandes, die nun an vielen Stellen an eine Kraterlandschaft erinnern, zeigen, wie verheerend die Auswirkungen eines unkontrollierten Feuers sein können. Seit Freitag gilt im Landkreis Harz die zweithöchste Waldbrandstufe 4, was auf eine sehr hohe Brandgefahr hinweist.

Der Brocken – ein beliebtes Wanderziel

Der Brocken, mit 1.141 Metern der höchste Berg im Harz, ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Touristen. Der Weg zum Gipfel gilt als einer der schönsten und bekanntesten Wanderwege im Nationalpark Harz. Die aktuelle Lage macht deutlich, wie gefährlich diese Naturkulisse werden kann, wenn das Wetter trocken ist und der Wind die Flammen antreibt. Der Zugang zu den Wanderwegen im Bereich des Brockens bleibt aufgrund der hohen Brandgefahr und der laufenden Löscharbeiten bis auf Weiteres gesperrt.

 

Die anhaltenden Vulkanausbrüche auf Island und ihre Auswirkungen
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Die anhaltenden Vulkanausbrüche auf Island und ihre Auswirkungen

Seit 2019 erlebt Island eine Phase intensiver vulkanischer Aktivität, die die Region um die Hauptstadt Reykjavík und insbesondere die Reykjanes-Halbinsel in den Fokus gerückt hat. Die Erdbebenserie, die in jenem Jahr begann, war ein Vorbote dessen, was kommen sollte: Eine Reihe von Vulkanausbrüchen, die nicht nur das Landschaftsbild verändern, sondern auch die Lebensweise der Einwohner sowie die Infrastruktur des Landes erheblich beeinflussen könnten. Vulkanforscher warnen bereits davor, dass diese Phase noch Jahrzehnte andauern könnte, was immense Herausforderungen mit sich bringt.

Die Erdbebenserie und der Ausbruch des Fagradalsfjall

Alles begann im Winter 2019, als Zehntausende von Erdbeben den Südwesten der Vulkaninsel erschütterten. Reykjavík, die Hauptstadt Islands, erlebte in dieser Zeit eine nie dagewesene Erdbebenaktivität. Die Beben waren so häufig, dass die Erde manchmal im Minutentakt bebte. Dieser Zustand dauerte an, bis es am 19. März 2021 zum Ausbruch des Vulkans Fagradalsfjall kam, der etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík liegt. Es war der erste Ausbruch dieses Vulkans seit acht Jahrhunderten.

Der Fagradalsfjall-Ausbruch war zunächst eine relativ ruhige Spalteneruption, die schnell zu einer Attraktion für Einheimische und Touristen wurde. Die Menschen strömten in Scharen herbei, um die zähflüssige Lava aus nächster Nähe zu beobachten. Doch dieser Ausbruch sollte erst der Anfang sein. In den folgenden Jahren brachen auf der Reykjanes-Halbinsel weitere Vulkane aus, die das Gebiet in eine nahezu ständige vulkanische Aktivität versetzten.

Die tektonische Lage Islands: Eine Insel auf der Spreizungszone

Island liegt an einer geologischen Nahtstelle, dem Mittelatlantischen Rücken, wo die eurasische und die nordamerikanische tektonische Platte aufeinandertreffen. Diese Platten bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Zentimeter pro Jahr voneinander weg, was zu einer Spreizung führt. Diese Bewegung ermöglicht es Magma, aus dem Erdinneren in flachere Schichten und bis zur Erdoberfläche vorzudringen. Island, das sich genau auf dieser Spreizungszone befindet, wird durch die tektonischen Kräfte ständig auseinandergerissen, was die Entstehung von mehr als 30 aktiven Vulkanen begünstigt.

Die besondere Gefahr der Reykjanes-Halbinsel

Auf der Reykjanes-Halbinsel, wo knapp drei Viertel der isländischen Bevölkerung lebt, war es seit dem Jahr 1206 zu keinem Vulkanausbruch mehr gekommen. Doch die jüngsten Ausbrüche lassen vermuten, dass diese Phase der Ruhe endgültig vorbei ist. Wissenschaftler wie Valentin Troll von der Universität Uppsala haben festgestellt, dass sich unter der Erdoberfläche der Halbinsel ein großes Magmareservoir befindet, das die derzeitigen Ausbrüche speist. Dieses Magmareservoir liegt nur wenige Kilometer unter der Oberfläche, was im Vergleich zu anderen Vulkanen auf Island ungewöhnlich ist, da diese in der Regel von tiefer gelegenen Magmaquellen versorgt werden.

Die flache Lage der Magmakammer unter Reykjanes könnte dazu führen, dass die Vulkane in dieser Region noch jahrelang, wenn nicht sogar jahrzehntelang, aktiv bleiben. Für die Einwohner und die Infrastruktur auf der Halbinsel stellt dies eine große Herausforderung dar, da weder der genaue Ort noch der Zeitpunkt der nächsten Ausbrüche vorhergesagt werden können.

Die Bedrohung für die Infrastruktur

Die Reykjanes-Halbinsel ist nicht nur ein geologisch aktives Gebiet, sondern auch eine Region von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Island. Vier Geothermalkraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehr als 600 Megawatt befinden sich in der gefährdeten Zone. Diese Kraftwerke sind essenziell für die Energieversorgung des Landes, insbesondere für die Hauptstadt Reykjavík, die im Winter stark auf Strom und Fernwärme angewiesen ist.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der internationale Flughafen Keflavík, der in unmittelbarer Nähe zu den aktiven Vulkanen liegt. Sollte es in dieser Region zu einem größeren Ausbruch kommen, könnte der Flugverkehr erheblich beeinträchtigt werden, was nicht nur Auswirkungen auf den Tourismus, sondern auch auf die gesamte Wirtschaft des Landes hätte.

Auch die „Blaue Lagune“, ein weltberühmtes Thermalfreibad, das sowohl von Einheimischen als auch von Touristen besucht wird, liegt in der Gefahrenzone. Die Anlage, die für ihre warmen, mineralreichen Gewässer bekannt ist, könnte bei weiteren Ausbrüchen gefährdet sein.

Müssen Isländer umgesiedelt werden?

Angesichts der unvorhersehbaren und potenziell lang anhaltenden vulkanischen Aktivität stellen sich nun wichtige Fragen für die Zukunft. In den isländischen Behörden und Büros wird darüber diskutiert, ob die Einwohner von Grindavík, einem Küstenort und wichtigen Fischereihafen, der sich in der Nähe des Vulkans Sundhnúkur befindet, dauerhaft umgesiedelt werden müssen. Der Ort wurde bereits evakuiert, und die rund 3000 Einwohner konnten bis heute nicht in ihre Häuser zurückkehren. Die Möglichkeit, dass dieser Zustand von Dauer sein könnte, wirft ernsthafte Fragen auf.

Sollte Grindavík aufgegeben werden, stellt sich die Frage, was mit dem wichtigen Fischereihafen geschehen würde. Die Fischerei ist eine der Haupteinnahmequellen Islands, und die Schließung des Hafens hätte weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen. Auch andere Orte wie Keflavík, die ebenfalls in der Gefahrenzone liegen, könnten betroffen sein. Eine dauerhafte Umsiedlung ganzer Gemeinden wäre eine logistische und soziale Herausforderung, die das Land vor immense Probleme stellen würde.

Die Energieversorgung in Gefahr

Ein weiteres großes Thema ist die Energieversorgung der Region, insbesondere im Hinblick auf die Geothermalkraftwerke. Diese Kraftwerke nutzen die gleiche geothermische Energie, die auch die vulkanische Aktivität auf der Reykjanes-Halbinsel antreibt. Während diese Energiequelle bisher als stabil und zuverlässig galt, stellt die anhaltende vulkanische Aktivität diese Annahme in Frage.

Die isländischen Behörden müssen nun überlegen, wie sie die Energieversorgung von Reykjavík und anderen Regionen sicherstellen können, wenn die Geothermalkraftwerke in Gefahr geraten sollten. Eine mögliche Lösung könnte der Ausbau anderer Energiequellen oder die Diversifizierung der Energieversorgung sein, um das Risiko eines Ausfalls zu minimieren. Doch solche Maßnahmen erfordern Zeit und erhebliche Investitionen, und es bleibt unklar, ob sie rechtzeitig umgesetzt werden können.

Der Nutzen und das Risiko von Vulkanen

Island ist ein Land, das seit jeher im Spannungsfeld zwischen den Gefahren und den Vorteilen der vulkanischen Aktivität lebt. Die Geothermie, die durch die vulkanische Aktivität möglich wird, hat dem Land großen Wohlstand gebracht und ermöglicht eine umweltfreundliche Energieversorgung. Doch die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Naturgewalten auch enorme Risiken mit sich bringen.

Die anhaltenden Ausbrüche auf der Reykjanes-Halbinsel verdeutlichen, wie eng Nutzen und Risiko miteinander verbunden sind. Einerseits profitiert Island von der geothermischen Energie und den fruchtbaren Böden, die durch vulkanische Asche entstehen. Andererseits muss das Land nun mit der Möglichkeit leben, dass ganze Regionen unbewohnbar werden und die Infrastruktur zerstört wird.

 

Heißester Sommer 2024 seit Aufzeichnungsbeginn
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Heißester Sommer 2024 seit Aufzeichnungsbeginn

Der Sommer 2024 verzeichnete trotz fehlender neuer Temperaturrekorde im August die höchsten Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Sommermonate Juni, Juli und August waren im globalen Durchschnitt so warm wie nie zuvor. Die Durchschnittstemperatur der drei Monate lag 0,69 Grad Celsius über dem Vergleichswert der Jahre 1991 bis 2020. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Sommer des Vorjahres übertroffen.

Juni 2024: Neuer Hitzerekord

Der Höchststand kündigte sich bereits im Juni 2024 an, der laut Copernicus-Fachleuten mit einer Oberflächentemperatur von 16,66 Grad Celsius so heiß wie nie zuvor war. Auch der Juli verzeichnete überdurchschnittliche Temperaturen, erreichte jedoch keinen neuen Rekord. Im August wurde zwar kein neuer Höchststand gemessen, doch die Durchschnittstemperatur lag mit 16,82 Grad Celsius gleichauf mit dem bisherigen Rekord aus August 2023.

Regionale Unterschiede in Europa

Auch Europa erlebte den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer Durchschnittstemperatur, die um 1,54 Grad über dem Wert von 1991 bis 2020 lag. Der August 2024 war der zweitwärmste August in Europa, nach dem Rekordjahr 2022. Allerdings gab es regionale Unterschiede: Während Süd- und Osteuropa überdurchschnittliche Temperaturen verzeichneten, lagen sie in Nordwestirland, dem Vereinigten Königreich, Island, an der Westküste Portugals und im Süden Norwegens unter dem Durchschnitt.

2024 auf dem Weg zum wärmsten Jahr

Die stellvertretende Copernicus-Direktorin Samantha Burgess äußerte sich besorgt über die anhaltenden Höchstwerte. Sie betonte, dass 2024 aufgrund der extremen Temperaturen in den vergangenen Monaten, darunter der heißeste Juni, August, Tag und boreale Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, möglicherweise das wärmste Jahr aller Zeiten werden könnte. Burgess rief dazu auf, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um katastrophale Folgen für Mensch und Planet zu verhindern.

1,5-Grad-Grenze erneut überschritten

Laut Copernicus wurde im August 2024 erneut die wichtige 1,5-Grad-Marke überschritten. Die Temperatur lag in diesem Monat um 1,51 Grad Celsius über dem Niveau der vorindustriellen Zeit (1850-1900). Dieser Schwellenwert wurde damit zum 13. Mal in den letzten 14 Monaten überschritten. Die internationale Gemeinschaft hat sich im Pariser Abkommen das Ziel gesetzt, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Ursachen für den Temperaturanstieg

Die Erderwärmung ist auf den menschengemachten Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 zurückzuführen, der durch Wetterphänomene wie "El Niño" verstärkt werden kann. Der Copernicus-Dienst veröffentlicht regelmäßig Berichte über den Klimawandel und stützt sich dabei auf umfangreiche Datensätze von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit.

 

Neues Vulkan-Spektakel auf Island: Der Boden öffnete sich wie ein Reißverschluss
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Neues Vulkan-Spektakel auf Island: Der Boden öffnete sich wie ein Reißverschluss

Island, bekannt für seine beeindruckenden Naturlandschaften, erlebt derzeit eine außergewöhnliche Phase intensiver vulkanischer Aktivität. Zum sechsten Mal innerhalb von neun Monaten öffnet sich auf der Nordatlantik-Insel der Boden, was in einem spektakulären Vulkanausbruch gipfelte. Während dieses Ereignis für viele Touristen ein atemberaubendes Schauspiel darstellt, ist es für die Bewohner der betroffenen Gebiete eine ernste Bedrohung. Insbesondere der Fischerort Grindavík wurde vorsorglich evakuiert, um die Sicherheit der Einwohner zu gewährleisten.

Das jüngste vulkanische Ereignis

Am Donnerstagabend brach auf der Halbinsel Reykjanes, südwestlich von Reykjavík, ein Vulkan aus. Dieser Ausbruch war nicht überraschend, da er sich durch wochenlange vulkanische Aktivität und ein starkes Erdbeben nur eine Stunde zuvor angekündigt hatte. Der Boden öffnete sich, und Lava begann aus einem etwa vier Kilometer langen Erdspalt auszutreten. Diese spektakuläre Szenerie zog zahlreiche Schaulustige an, die das Naturspektakel aus sicherer Entfernung beobachteten.

Erdriss und Lavafluss

Die Eruption auf der Halbinsel Reykjanes entlud sich entlang eines vier Kilometer langen Erdspalts, durch den unvorstellbare Mengen an Lava strömten. Diese Lava bahnte sich ihren Weg über die Landschaft, wobei sie bereits erkaltetes Vulkangestein früherer Ausbrüche überdeckte. Der isländische Fernsehsender RÚV übertrug das Ereignis live und ein Korrespondent beschrieb es treffend: „Der Boden öffnete sich wie ein Reißverschluss.“ Dieses Bild verdeutlicht die Gewalt und Unvorhersehbarkeit vulkanischer Aktivitäten, die Island immer wieder heimsuchen.

Sicherheitsmaßnahmen und Auswirkungen

Angesichts der Bedrohung durch den Lavastrom wurden umgehend Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Der Fischerort Grindavík, etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík gelegen, wurde vorsorglich evakuiert. Diese Maßnahme war notwendig, da bei einem früheren Ausbruch im Januar 2024 mehrere Häuser am nördlichen Ortsrand von den Lavamassen erfasst und zerstört worden waren. Auch wenn noch unklar ist, ob die glühende Lava dieses Mal den Ort erreichen wird, bleibt die Lage angespannt. Experten führten Kontrollflüge durch, um die Situation zu überwachen, konnten jedoch noch keine Entwarnung geben.

Flugbetrieb und Tourismus

Trotz des Vulkanausbruchs lief der Flugbetrieb am internationalen Flughafen Keflavík vorerst ohne größere Störungen weiter. Die Starts und Landungen wurden weder durch die Eruption noch durch die entstandenen Gaswolken behindert. Auf der Webseite des Flughafens wurde bestätigt, dass der Flugbetrieb ohne Einschränkungen fortgesetzt werden könne. Dennoch mussten einige touristische Attraktionen, darunter die berühmte Blaue Lagune, vorübergehend geschlossen werden, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.

Die vulkanische Aktivität auf der Halbinsel Reykjanes

Die jüngsten Ereignisse sind Teil einer Serie von Spalteneruptionen, die sich auf der Halbinsel Reykjanes ereignen. Diese Eruptionen gehen auf mehrere Vulkansysteme mit unterirdischen Magmakammern zurück. Interessanterweise gab es fast 800 Jahre lang keine vergleichbaren Ausbrüche in dieser Region, bevor im März 2021 eine erste Eruption stattfand. Seitdem sind die Vulkane auf der Halbinsel Reykjanes wieder aktiv und entladen sich in regelmäßigen Abständen.

Historische und geologische Hintergründe

Die Region um Reykjanes ist geologisch äußerst aktiv, da sie sich in der Nähe des Mittelozeanischen Rückens befindet, an dem die eurasische und die nordamerikanische Platte auseinanderdriften. Diese Plattenbewegungen führen zu einer ständigen Aufheizung und Aufschmelzung des darunterliegenden Gesteins, was die Bildung von Magma und letztlich vulkanische Ausbrüche zur Folge hat. Die jüngsten Ausbrüche auf Reykjanes sind Ausdruck dieser geologischen Prozesse, die die Landschaft Islands seit Jahrtausenden prägen.

Prognosen und zukünftige Entwicklungen

Die Häufung der Vulkanausbrüche in den letzten Monaten hat Forscher und Geologen alarmiert. Seit Dezember 2023 gab es insgesamt sechs Ausbrüche in der dünn besiedelten Region. Der letzte Ausbruch fand Ende Mai statt und auch dieser beruhigte sich nach einigen Tagen wieder. Experten gehen jedoch davon aus, dass die aktuelle Phase vulkanischer Aktivität noch Jahrzehnte andauern könnte. Diese Prognose basiert auf der Analyse der geologischen Prozesse, die die Magmabildung und den Druckaufbau in den unterirdischen Magmakammern steuern.