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Die Tagesschau verabschiedet sich von Damen und Herren
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Die Tagesschau verabschiedet sich von Damen und Herren

Die traditionelle Begrüßung der „Tagesschau“ hat eine bedeutende Änderung erfahren: Ab dem 21. November 2024 wird auf die klassische Ansprache „Meine Damen und Herren“ verzichtet. Stattdessen eröffnet Deutschlands bekannteste Nachrichtensendung nun neutral mit „Guten Abend, ich begrüße Sie zur Tagesschau“. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), der die Sendung produziert, bestätigte diese Veränderung auf Anfrage.

Abschied von einer Tradition

Für viele Deutsche war die förmliche Begrüßung „Meine Damen und Herren“ ein vertrauter Bestandteil der abendlichen Nachrichten. Am 20. November erklang sie jedoch zum letzten Mal. Wie der NDR angibt, basiert die Entscheidung auf Ergebnissen einer Zuschauerbefragung. Ziel sei eine „authentische und zugängliche Ansprache“. Die Formulierung orientiere sich zunehmend an der gesprochenen Alltagssprache, was der Wunsch vieler Zuschauer gewesen sei.

Ziel: Mehr Nähe und Modernität

Die Veränderung soll die „Tagesschau“ zeitgemäßer und zugänglicher machen. Seit Sommer 2024 bietet der Sender beispielsweise auch eine „Tagesschau in einfacher Sprache“ an. Damit will man rund 17 Millionen Menschen in Deutschland erreichen, die Schwierigkeiten mit komplexen Texten haben. Laut NDR gehört es zum öffentlich-rechtlichen Auftrag, allen Bevölkerungsgruppen ein passendes Informationsangebot zu bieten.

Debatte um die Entscheidung

Die Abschaffung der traditionellen Begrüßung wird unterschiedlich aufgenommen. Während manche den Schritt als überfällige Modernisierung sehen, kritisieren andere ihn als weiteren Schritt in Richtung einer vermeintlich überzogenen Anpassung an gesellschaftliche Trends.

Auf sozialen Medien, insbesondere auf X (ehemals Twitter), werden beide Seiten laut. Einige Nutzer loben die neue Begrüßung als eine elegante Lösung, um Geschlechterneutralität zu wahren. Andere bemängeln das Verschwinden eines „wichtigen Teils der Kultur“.

 

Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg: Pensionslasten treiben den RBB an den Rand der Pleite
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Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg: Pensionslasten treiben den RBB an den Rand der Pleite

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) steht aufgrund seiner Pensionsverpflichtungen finanziell massiv unter Druck. Wie aus dem Jahresbericht des Berliner Rechnungshofs hervorgeht, sind inzwischen 84 Prozent des Vermögens an Pensionsrückstellungen gebunden. Im Vergleich zu 2017, als dieser Anteil bei etwa 60 Prozent lag, stellt dies eine erhebliche Verschärfung der Lage dar.

Die Aufwendungen für Pensionen haben das Eigenkapital des RBB drastisch reduziert. Der Deckungsstock, der zur Absicherung der Pensionszahlungen dienen sollte, weist eine wachsende Finanzierungslücke auf: Diese stieg von 64 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 143 Millionen Euro im Jahr 2022.

Unzureichende Anlagestrategie verstärkt die Probleme

Kritik übt der Rechnungshof auch an der Vermögensverwaltung des RBB. Der sogenannte Masterfonds, der die finanziellen Mittel des RBB verwaltet, hat die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgegebenen Renditeziele nicht erreicht. Zwar wurden Anpassungen vorgenommen, um die Rendite zu steigern, jedoch blieben alternative Anlagestrategien weitgehend unberücksichtigt.

Der RBB verweist auf die langfristige Entwicklung seiner Investments und betont, dass im Zeitraum von 2011 bis 2022 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 3,05 Prozent erzielt wurde. Die schlechten Ergebnisse im Jahr 2022 seien vor allem durch Kursverluste bedingt gewesen. Dennoch bleibt die Kritik des Rechnungshofs bestehen: Die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit seien nur unzureichend eingehalten worden.

Reformbedarf bei Tarifverträgen zur Altersversorgung

Ein weiteres Problem liegt in den Tarifverträgen zur Altersversorgung, die nicht vom RBB allein, sondern von allen ARD-Anstalten gemeinsam verhandelt werden. Der RBB plant, künftig bei diesen Verhandlungen stärker darauf hinzuwirken, dass die Verträge den finanziellen Erwartungen des Rechnungshofs entsprechen.

Gescheiterte Projekte verschärfen die Lage

Neben den Pensionsverpflichtungen belasten auch Fehlplanungen die Finanzen des RBB. So verursachte das Projekt „Digitales Medienhaus“ einen Verlust von rund 6,9 Millionen Euro. Die Intendantin des RBB, Ulrike Demmer, kündigte an, aus den Fehlern zu lernen und künftig klarere Vorgaben für Bauprojekte und verbindliche Kostenobergrenzen einzuführen.

Ausblick: Zukunft des RBB in Frage gestellt

Die aktuelle finanzielle Schieflage hat nicht nur Konsequenzen für den Sender selbst, sondern könnte auch Auswirkungen auf die Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben. Die SPD-Fraktion in Brandenburg stellte bereits die Landesbeteiligung am RBB infrage. Gleichzeitig läuft eine Klage des RBB gegen den neuen Staatsvertrag, der auf eine Reform der Rundfunkanstalten abzielt.

 

ARD und ZDF: Verfassungsbeschwerde wegen Rundfunkbeitrag
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ARD und ZDF: Verfassungsbeschwerde wegen Rundfunkbeitrag

ARD und ZDF haben angekündigt, vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Ziel ist es, eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,94 Euro durchzusetzen. Hintergrund der Beschwerde ist das Ausbleiben eines entsprechenden Beschlusses durch die Bundesländer, was eine pünktliche Anpassung des Beitrags zum 1. Januar 2025 verhindert.

Aktuelle Situation und Forderungen

Der Rundfunkbeitrag beträgt derzeit 18,36 Euro pro Monat, was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit rund neun Milliarden Euro jährlich finanziert. Eine Erhöhung um 58 Cent wurde von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für die Beitragsperiode 2025 bis 2028 empfohlen. Die Bundesländer sind gesetzlich verpflichtet, sich an den KEF-Vorschlägen zu orientieren, haben jedoch noch keinen Beschluss gefasst.

Dringlichkeit der Entscheidung

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen Mitte Dezember erneut über die Erhöhung beraten. ARD und ZDF sehen jedoch die Zeit drängen und haben mit der Verfassungsbeschwerde den Druck erhöht. Der Vorsitzende der ARD, Kai Gniffke, betonte die Bedeutung einer rechtzeitigen Entscheidung, um die journalistische Unabhängigkeit langfristig zu sichern.

Begründung der Verfassungsbeschwerde

Kai Gniffke erklärte, dass der Schritt, vor das Verfassungsgericht zu ziehen, zwar schwerfalle, jedoch notwendig sei. Die öffentlich-rechtlichen Sender sehen das Verfahren zur Beitragsfestsetzung als verletzt an. Dies gefährde die staatsferne Finanzierung und damit die Rundfunkfreiheit. „Recht und Gesetzestreue kennen keine Kompromisse“, so Gniffke.

 

Wie schädlich ist Sozial Media für Kinder und Jugendliche?
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Wie schädlich ist Sozial Media für Kinder und Jugendliche?

Soziale Medien sind heute ein allgegenwärtiger Bestandteil des Lebens, besonders für Kinder und Jugendliche. Sie bieten zahlreiche Möglichkeiten, wie den Zugang zu Wissen, kreative Ausdrucksformen und soziale Vernetzung. Doch genauso wie sie Vorteile bringen, bergen sie auch potenzielle Risiken und Gefahren. Im Folgenden wird beleuchtet, wie schädlich soziale Medien für junge Menschen sein können und welche Mechanismen dahinterstecken.

Psychische Gesundheit: Der Einfluss auf Selbstwertgefühl und Wohlbefinden

Eine der größten Sorgen im Zusammenhang mit sozialen Medien ist deren Einfluss auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Plattformen wie Instagram, TikTok oder Snapchat sind oft stark auf visuelle Inhalte und Selbstdarstellung ausgerichtet. Der ständige Vergleich mit perfekt inszenierten Bildern oder Videos kann dazu führen, dass sich junge Menschen unzureichend oder minderwertig fühlen. Studien haben gezeigt, dass dies das Risiko für Depressionen, Angstzustände und Essstörungen erhöhen kann.

Der Druck, in sozialen Medien "perfekt" zu wirken, führt dazu, dass Jugendliche versuchen, unrealistischen Schönheitsstandards zu entsprechen. Der Algorithmus vieler Plattformen verstärkt diese Problematik, indem er Inhalte priorisiert, die Aufmerksamkeit erregen, oft auf Kosten des realistischen und gesunden Körperbilds.

Cybermobbing: Eine digitale Bedrohung

Cybermobbing ist eine der schädlichsten Formen von Missbrauch, der durch soziale Medien ermöglicht wird. Anders als traditionelles Mobbing findet es rund um die Uhr statt und kann das Opfer überall erreichen. Kinder und Jugendliche, die Opfer von Cybermobbing werden, fühlen sich oft isoliert, schämen sich oder haben Angst, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Statistiken zeigen, dass eine beträchtliche Anzahl von Jugendlichen zumindest einmal mit Cybermobbing in Berührung kommt, sei es als Opfer, Täter oder Zeuge. Die psychologischen Auswirkungen können gravierend sein, einschließlich erhöhter Suizidgedanken, sozialer Rückzug und langfristiger Traumata.

Suchtpotenzial: Die Spirale des endlosen Scrollens

Soziale Medien sind so gestaltet, dass sie süchtig machen. Funktionen wie endlose Feeds, Benachrichtigungen und Likes lösen bei Nutzern eine Dopamin-Ausschüttung aus, was sie dazu motiviert, immer wieder zurückzukehren. Jugendliche sind besonders anfällig für diese Mechanismen, da ihr Gehirn in der Entwicklungsphase ist und Belohnungssysteme besonders empfindlich sind.

Die ständige Nutzung kann dazu führen, dass andere Aktivitäten wie Hausaufgaben, Hobbys oder Zeit mit der Familie vernachlässigt werden. Langfristig kann dies nicht nur die schulischen Leistungen beeinträchtigen, sondern auch die sozialen Fähigkeiten und das Zeitmanagement der Jugendlichen negativ beeinflussen.

Schlafstörungen durch Bildschirmzeit

Die exzessive Nutzung sozialer Medien, besonders am Abend, kann zu Schlafstörungen führen. Blaulicht von Bildschirmen stört die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das für den Schlaf-wach-Rhythmus verantwortlich ist. Viele Jugendliche verbringen Stunden damit, vor dem Schlafengehen auf ihrem Handy zu scrollen, was die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen kann.

Schlafmangel wirkt sich nicht nur auf die Konzentration und das Lernen aus, sondern erhöht auch das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.

Desinformation und schädliche Inhalte

Soziale Medien sind ein zweischneidiges Schwert, wenn es um den Zugang zu Informationen geht. Während sie eine Plattform für Bildung und Austausch bieten, sind sie auch ein Ort, an dem Fehlinformationen, Hassreden und schädliche Inhalte verbreitet werden. Jugendliche, die weniger kritisch gegenüber Informationen sind, können leicht von gefährlichen Ideologien oder falschen Gesundheitsinformationen beeinflusst werden.

Besonders alarmierend sind Inhalte, die Selbstverletzung, Essstörungen oder riskantes Verhalten verherrlichen. Algorithmen, die ähnliche Inhalte vorschlagen, können diese Probleme verschärfen, indem sie betroffene Nutzer weiter in eine gefährliche digitale Blase ziehen.

Datenschutz und Sicherheit

Viele Kinder und Jugendliche sind sich der Risiken in Bezug auf Datenschutz nicht bewusst. Sie teilen persönliche Informationen, ohne die potenziellen Konsequenzen zu verstehen. Diese Informationen können von Fremden, Cyberkriminellen oder sogar den Plattformen selbst ausgenutzt werden.

Der Verlust der Privatsphäre kann zu ernsten Problemen führen, einschließlich Identitätsdiebstahl oder unangemessenen Kontaktversuchen durch Fremde. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten daher ihre Kinder über die sichere Nutzung sozialer Medien aufklären.

Soziale und emotionale Auswirkungen

Ironischerweise können soziale Medien, die dazu gedacht sind, Menschen zu verbinden, zu sozialer Isolation führen. Der Fokus auf virtuelle Interaktionen kann echte Beziehungen beeinträchtigen. Jugendliche verbringen oft mehr Zeit online als mit Freunden oder Familie, was langfristig die sozialen Fähigkeiten beeinträchtigen kann.

Die fehlende menschliche Interaktion kann zudem dazu führen, dass Empathie und Konfliktlösungsfähigkeiten nicht ausreichend entwickelt werden.

Wie können Eltern und Schulen helfen?

Um die negativen Auswirkungen sozialer Medien zu minimieren, können Eltern und Schulen eine entscheidende Rolle spielen:

  • Medienkompetenz fördern: Kindern und Jugendlichen sollte beigebracht werden, kritisch mit Informationen und Inhalten umzugehen.
  • Zeitmanagement: Die Bildschirmzeit sollte begrenzt werden, insbesondere vor dem Schlafengehen.
  • Offener Dialog: Eltern sollten regelmäßig mit ihren Kindern über deren Erfahrungen in sozialen Medien sprechen und sie ermutigen, Probleme offen anzusprechen.
  • Vorbildfunktion: Eltern sollten selbst ein gesundes Verhalten im Umgang mit sozialen Medien zeigen.

 

Fast 800 Millionen Euro Strafe von der EU-Kommission gegen Meta gefordert
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Fast 800 Millionen Euro Strafe von der EU-Kommission gegen Meta gefordert

Die Europäische Kommission hat gegen Meta, den Mutterkonzern von Facebook, eine Strafe in Höhe von 797,72 Millionen Euro verhängt. Der Vorwurf: Verstoß gegen Kartellvorschriften.

Verbindung von Facebook Marketplace und sozialem Netzwerk als Hauptkritikpunkt

Nach Einschätzung der EU verletzt Meta die Kartellvorschriften, indem der Facebook Marketplace direkt mit dem sozialen Netzwerk Facebook verknüpft wird. Diese Integration verschaffe Meta laut der Kommission einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Anbietern von Kleinanzeigendiensten, die auf den gleichen Marktzugang angewiesen sind.

Facebook Marketplace: Vorteile gegenüber der Konkurrenz

Über den Facebook Marketplace können Nutzer gebrauchte Gegenstände verkaufen und dabei ihr Facebook-Profil als Zugang nutzen. Dies gebe Meta einen Vorteil, den andere Anbieter nicht ohne Weiteres erreichen können, erklärt die EU-Wettbewerbskommissarin.

Zugriff auf Konkurrenzdaten und Bedenken seit 2021

Die Kommission äußerte seit 2021 Bedenken, dass Meta einen speziellen Zugang zu Daten der Konkurrenz habe. Dies treffe zu, wenn Wettbewerber auf Facebook und Instagram Werbung schalten und Meta dadurch exklusive Einblicke erhält.

Meta will Berufung einlegen

Meta kündigte umgehend an, gegen die Strafe rechtlich vorzugehen. Das Unternehmen erklärte, die Entscheidung berücksichtige nicht die Marktrealität des europäischen Online-Kleinanzeigensektors. Bis zur endgültigen Gerichtsentscheidung werde Meta jedoch den Anweisungen aus Brüssel folgen.

Erneut hohe Strafen für Technologie-Riesen

Die EU verfolgt seit Jahren eine strenge Linie gegenüber großen Technologieunternehmen. Bereits im März verhängte sie gegen einen anderen Tech-Giganten eine Strafe in Milliardenhöhe. Unternehmen wie Google und Apple mussten ebenfalls tief in die Tasche greifen und stehen weiterhin unter kritischer Beobachtung.