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Strompreissenkung 2025: Was Verbraucher erwartet
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Strompreissenkung 2025: Was Verbraucher erwartet

Die Energiepreise haben in den letzten Jahren in Deutschland für finanzielle Belastungen gesorgt. Nun gibt es für viele Haushalte eine positive Nachricht: Die Stromkosten sinken zum Jahreswechsel 2025 – ein Lichtblick inmitten der Energiekrise. Doch die Entlastung fällt je nach Region unterschiedlich hoch aus. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox liefert detaillierte Einblicke.

Regionale Unterschiede bei der Strompreisentwicklung

Die Auswertung zeigt: Haushalte in Bremen profitieren am stärksten. Dort sinken die Stromkosten im Standardtarif durchschnittlich um 10,2 Prozent, was einer Entlastung von rund 156 Euro bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden entspricht. Auch in anderen Bundesländern, insbesondere im Osten Deutschlands, werden deutliche Einsparungen erwartet.

Überblick: Durchschnittliche Preisentwicklung nach Bundesländern

Bundesland

Kosten 2024 (€)

Kosten 2025 (€)

Veränderung (%)

Ersparnis (€)

Deutschland

1770

1740

-1,7

31

Baden-Württemberg

1830

1809

-1,1

21

Bayern

1713

1673

-2,4

41

Berlin

1779

1778

-0,1

1

Brandenburg

1841

1783

-3,2

58

Bremen

1535

1379

-10,2

156

Hamburg

1835

1835

0,0

0

Hessen

1728

1692

-2,1

36

Mecklenburg-Vorpommern

1813

1766

-2,6

47

Niedersachsen

1688

1669

-1,1

19

Nordrhein-Westfalen

1766

1759

-0,4

7

Rheinland-Pfalz

1780

1777

-0,2

3

Saarland

1888

1883

-0,3

5

Sachsen

1789

1677

-6,2

111

Sachsen-Anhalt

1794

1696

-5,4

98

Schleswig-Holstein

1841

1796

-2,4

45

Thüringen

2000

1945

-2,7

55

Ursachen für die Preissenkungen

Die Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen sind vielseitig. Vor allem die Anpassung der Netzentgelte spielt eine entscheidende Rolle. Diese werden ab 2025 gerechter auf alle Stromkunden verteilt. Besonders ländliche Gebiete im Norden, Osten und in Bayern profitieren von der neuen Regelung.

Potenziale bei einem Anbieterwechsel

Neben den gesenkten Grundversorgungspreisen bietet ein Anbieterwechsel zusätzliche Einsparmöglichkeiten. In einigen Regionen können Haushalte durch den Wechsel zum günstigsten Anbieter Hunderte Euro sparen. Verbraucher sollten deshalb nicht nur auf die Grundversorgung setzen, sondern aktiv die Tarife vergleichen.

 

Praktische Spartipps für Heizung, Strom und Wasser
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Praktische Spartipps für Heizung, Strom und Wasser

Die stetig steigenden Nebenkosten belasten viele Haushalte. Die sogenannte zweite Miete wird teurer, und in diesem Jahr müssen Mieter im Schnitt 757 Euro nachzahlen. Diese Entwicklung sorgt dafür, dass die Nebenkosten mittlerweile fast auf Augenhöhe mit der Miete liegen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Hohe Energiekosten durch Warmwasser

Laut Steinfeld verbraucht Warmwasser rund 16 Prozent der gesamten Energie im Haushalt – ebenso viel wie Strom. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Verbrauch zu reduzieren.

Wasser sparen: Sechs Tipps für geringeren Verbrauch

Duschen statt Baden: Ein Vollbad benötigt 150 bis 200 Liter Wasser, während beim Duschen im Schnitt nur 70 Liter verbraucht werden. Das Sparpotenzial in einem Zwei-Personen-Haushalt liegt bei bis zu 95 Euro jährlich.

Effizienter Duschkopf: Herkömmliche Duschköpfe benötigen etwa 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute. Mit wassersparenden Modellen lassen sich bis zu 50 Prozent einsparen.

Strahlregler am Wasserhahn: Durch Strahlregler, die Luft beimischen, sinkt der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent, ohne auf Reinigungskomfort zu verzichten.

Waschmaschine voll beladen und Kaltwaschmittel nutzen: Die Waschmaschine sollte stets voll beladen und auf niedriger Temperatur betrieben werden. Viele Ökoprogramme sparen Wasser und Energie, und ein Verzicht auf Vorwäsche schont sowohl die Kleidung als auch den Geldbeutel.

Effiziente Armaturen: Einhebel- oder Einhandmischer erleichtern die Regulierung der Wassertemperatur und senken den Warmwasserverbrauch. Noch präziser sind vollelektronische Durchlauferhitzer, die gradgenau eingestellt werden können.

Dichtungen prüfen und kalkfrei halten: Tropfende Armaturen belasten die Kosten unnötig. Undichte Dichtungen lassen sich einfach austauschen. Kalkreste können mit Essigreiniger entfernt werden, was die Lebensdauer und die Effizienz der Armaturen erhöht.

Heizkosten senken mit einfachen Maßnahmen

Stoßlüften: Viermal täglich fünf bis zehn Minuten stoßlüften spart bis zu 80 Euro im Jahr. Der Energieexperte empfiehlt, die Raumtemperatur geringfügig zu senken, was eine zusätzliche Ersparnis von 35 Euro bringen kann.

Vorhänge schließen und Heizkörper entlüften: Geschlossene Vorhänge helfen, die Wärme im Raum zu halten, was bis zu 5 Euro im Jahr sparen kann. Auch das Entlüften der Heizkörper ist wichtig, da dies die Heizleistung erhöht und bis zu 30 Euro pro Jahr einspart.

Strom sparen: Tipps für den Haushalt und mögliche Einsparungen

Stromspartipp

Ersparnis/Jahr

Wasserkocher nur bei Bedarf füllen

16 Euro

Ohne Vorheizen & Restwärme nutzen

26 Euro

Kochen mit Deckel

27 Euro

Energieeffizienter Kühlschrank

98 Euro

Kühlschrank und Gefriertruhe abtauen

14 Euro

Kühlschranktür schnell schließen

10 Euro

Zusammenfassung: Kleine Änderungen, große Wirkung

Durch bewusste Veränderungen im Alltag können Haushalte die hohen Nebenkosten erheblich senken. Diese Spartipps helfen, die Haushaltskasse zu schonen und den Energieverbrauch zu reduzieren.

 

Neue Förderrunde des Heizungsgesetzes – Ausweitung der Zuschüsse auf alle Eigentümer
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Neue Förderrunde des Heizungsgesetzes – Ausweitung der Zuschüsse auf alle Eigentümer

Die deutsche Bundesregierung hat kürzlich eine neue Förderrunde im Rahmen des umstrittenen Heizungsgesetzes gestartet. Diese Maßnahme ist Teil der umfassenden Bemühungen, den Energieverbrauch in Wohn- und Geschäftsgebäuden zu senken und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern.

Seit 2024 in Kraft

Das Heizungsgesetz, das seit 2024 in Kraft ist, sieht vor, dass neu installierte Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Mit der dritten Förderrunde werden die Zuschüsse für den Austausch alter Gas- und Ölheizungen auf alle Eigentümergruppen ausgeweitet. Das umfasst nun auch Vermieter von Einfamilienhäusern, Unternehmen und Kommunen, die bisher nicht in den Genuss dieser Förderung gekommen sind.

Erweiterung der Förderberechtigten

Bislang konnten nur bestimmte Gruppen staatliche Unterstützung für den Heizungstausch beantragen. Dazu zählten private Eigentümer von Mehrfamilienhäusern, Eigentümer von selbstbewohnten Einfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften mit Zentralheizung. Mit der neuen Förderrunde wird der Kreis der Förderberechtigten nun erheblich erweitert. Ab sofort können auch Vermieter von Einfamilienhäusern sowie Unternehmen und Kommunen Anträge auf staatliche Förderung stellen. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer breiteren Nutzung erneuerbarer Energien dar und trägt dazu bei, den CO₂-Ausstoß in Deutschland weiter zu reduzieren.

Die KfW-Bank, die für die Abwicklung der Förderanträge zuständig ist, hat diese Erweiterung bekanntgegeben. Die Anträge können ab sofort eingereicht werden, und es wird erwartet, dass dies zu einer deutlichen Steigerung der Förderzahlen führen wird. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) rechnet damit, dass die Zahl der Anträge in den kommenden Monaten erheblich ansteigen wird, da nun alle vorgesehenen Gruppen Zugang zu den Fördermitteln haben.

Höhe der Fördermittel

Die Höhe der staatlichen Zuschüsse variiert je nach Einkommen, Geschwindigkeit und Art des Heizungsaustauschs. Grundsätzlich können Eigentümer mit einer Förderung von mindestens 30 Prozent der Kosten für den Heizungsaustausch rechnen, unabhängig davon, ob es sich um ein Wohn- oder Geschäftsgebäude handelt. In einigen Fällen kann die Förderung jedoch bis zu 70 Prozent der Kosten betragen.

Für Eigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen und deren zu versteuerndes Jahreseinkommen unter 40.000 Euro liegt, gibt es einen zusätzlichen Einkommens-Bonus von 30 Prozent. Das bedeutet, dass diese Gruppe eine Gesamtförderung von bis zu 60 Prozent der Kosten erhalten kann. Für den frühzeitigen Austausch alter Gas- und Ölheizungen, Nachtspeicherheizungen und alter Biomasseheizungen ist bis 2028 ein Geschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent vorgesehen. Dieser Bonus soll Anreize schaffen, den Heizungstausch möglichst schnell durchzuführen, um den Übergang zu klimafreundlicheren Heizsystemen zu beschleunigen.

Darüber hinaus gibt es einen Effizienz-Bonus von fünf Prozent für den Einsatz besonders effizienter Wärmepumpen. Dieser Bonus wird für Wärmepumpen gewährt, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen. Diese zusätzlichen Förderungen unterstreichen die Bedeutung, die die Bundesregierung der Verbesserung der Energieeffizienz und dem Einsatz fortschrittlicher Technologien beimisst.

Gesetzliche Anforderungen ab 2024

Das neue Heizungsgesetz, das ab 2024 in Kraft tritt, schreibt vor, dass jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Diese Regelung gilt zunächst nur für Neubauten in Neubaugebieten. Bestehende, funktionierende Heizungen können weiterhin betrieben werden, solange sie den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Diese Übergangsregelung soll den Eigentümern ausreichend Zeit geben, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen und notwendige Investitionen zu planen.

Das Gesetz ist Teil der Bemühungen der Bundesregierung, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu beschleunigen. Mit den neuen Regelungen soll der Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor signifikant erhöht werden, was einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele Deutschlands darstellt.

Erwartungen und bisherige Ergebnisse

Obwohl das Heizungsgesetz und die damit verbundenen Fördermaßnahmen ambitionierte Ziele verfolgen, bleiben die bisherigen Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Laut Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurden bisher rund 93.000 Förderzusagen erteilt. Diese Zahl umfasst auch Zusatzanträge von Eigentümern in Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentumsgemeinschaften. Trotz der Erweiterung der Förderberechtigten rechnet das BMWK mit einem weiteren Anstieg der Förderzahlen, doch die bisherigen Ergebnisse sind eher ernüchternd.

Der Absatz von Wärmepumpen, die eine Schlüsseltechnologie für die Erfüllung der neuen gesetzlichen Anforderungen darstellen, ist im ersten Halbjahr 2024 drastisch eingebrochen. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) berichtete Ende Juli von einem Rückgang der Verkäufe um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies ist besonders bemerkenswert, da das Jahr 2023 noch ein Rekordjahr für den Verkauf von Wärmepumpen war. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig, wobei das BMWK Vorzieheffekte und höhere Zinsen als mögliche Ursachen anführt. Viele Eigentümer hatten bereits im Vorfeld des neuen Gesetzes in Wärmepumpen investiert, um von den bisherigen Förderungen zu profitieren, was zu einem Einbruch der Nachfrage im laufenden Jahr führte.

 

Teuerste Heizart in Deutschland: Preisschock bei Fernwärme
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Teuerste Heizart in Deutschland: Preisschock bei Fernwärme

Während die Energiekosten für Gas, Öl und andere Heizmittel in Deutschland allmählich sinken, trifft Millionen Haushalte ein unerwarteter Preisschock: Fernwärme wird 2024 teurer. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den Zielen der Energiewende, da Fernwärme als umweltfreundliche Heizlösung neben Wärmepumpen besonders gefördert wird. Laut dem Heizspiegel werden Fernwärme-Kunden in diesem Jahr mit Preissteigerungen von bis zu 21 Prozent konfrontiert. Bereits in der vergangenen Heizperiode hatten viele Versorger die Preise stark erhöht, was zu erheblichen Nachzahlungen für Mieter führte.

Fernwärme als Kostenfalle

Mit den aktuellen Preisentwicklungen avanciert Fernwärme zur teuersten Heizart in Deutschland. Während die Preise für andere Heizmittel wie Gas, Öl oder Pellets sinken, steigen die Kosten für Fernwärme kontinuierlich weiter. Viele Mieter fragen sich, ob diese umweltfreundliche Heizlösung langfristig zu einer Kostenfalle wird.

Monopole bei Fernwärme-Anbietern

Ein zentrales Problem bei der Fernwärme sind die Monopole, die sich in vielen Regionen gebildet haben. Im Gegensatz zu Strom und Gas gibt es bei Fernwärme keinen Wettbewerb. Kunden können den Anbieter nicht wechseln, was zu einer erheblichen Abhängigkeit führt. Thomas Engelke, Energieexperte der Verbraucherzentrale, weist darauf hin: „Bei den Fernwärmenetzen handelt es sich um viele kleine Monopole.“ Engelke fordert eine bundesweite Preisaufsicht, die faire Preise gewährleistet, sowie ein Sonderkündigungsrecht bei übermäßigen Preissteigerungen.

Preisfestlegung ohne Kontrolle

Ein weiterer brisanter Aspekt: Die Fernwärmeanbieter haben bei der Preisgestaltung nahezu freie Hand. Offiziell orientieren sie sich häufig am Gas-Index, obwohl Fernwärme auch durch Kohle, Holz, Müll oder Abwärme aus der Industrie erzeugt wird. Diese Praxis führt zu teils erheblichen Preisschwankungen, die für Verbraucher schwer nachzuvollziehen sind.

Verbraucherzentrale klagt gegen Wucherpreise

Um gegen die hohen Preise vorzugehen, hat die Verbraucherzentrale Sammelklagen gegen die Fernwärmeanbieter E.ON und Hansewerk Natur eingereicht. Auch das Bundeskartellamt untersucht derzeit die Praktiken der Fernwärmeversorger. Bereits im Vorfeld hatten Immobilienverbände Wirtschaftsminister Robert Habeck alarmiert, um auf die steigenden Kosten und das fehlende Marktgleichgewicht hinzuweisen.

Große Preisunterschiede selbst innerhalb von Kommunen

Besonders ärgerlich für Verbraucher: Die Preise variieren selbst innerhalb derselben Stadt stark. Ein Beispiel aus Aachen zeigt, dass die Kosten für Fernwärme in verschiedenen Teilen der Stadt zwischen 13,35 und 21,68 Cent pro Kilowattstunde schwanken – je nach Teilnetz. Diese teils zufällig wirkenden Preisdifferenzen sorgen für zusätzliche Unsicherheit bei den Kunden.

Fernwärme als Einnahmequelle für Kommunen

Manche Städte nutzen Fernwärme sogar als Einnahmequelle. Für die Kommunen und ihre Energieversorger ist dies ein lukratives Geschäft. So gibt es Kommunen, die einen Fernwärmezwang verhängen, um ihre Einnahmen zu sichern. Selbst Robert Habeck, ein Befürworter der Fernwärme, warnte davor, dass Städte ihre Verluste im Nahverkehr durch die Gewinne aus der Fernwärme kompensieren könnten.

 

Schattenseiten des Solarbooms: DIW-Analyse beleuchtet Belastungen durch Batteriespeicher
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Schattenseiten des Solarbooms: DIW-Analyse beleuchtet Belastungen durch Batteriespeicher

In den letzten Jahren hat die Nutzung von Solaranlagen in Deutschland stark zugenommen. Zusammen mit den Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) werden zunehmend auch Batteriespeicher installiert. Diese Entwicklung bringt viele Vorteile mit sich, doch es gibt auch kritische Aspekte, die nicht übersehen werden sollten. Eine aktuelle Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wirft ein Licht auf die Probleme, die mit dem Boom der Solarenergie und den damit verbundenen Batteriespeichern einhergehen.

Erhöhung der Belastung für das Stromnetz

Konzentration der Solarstromerzeugung

Der Strom aus Solaranlagen wird laut der DIW-Studie hauptsächlich in den Mittagsstunden von sonnigen Tagen erzeugt. Diese starke Konzentration auf einen kurzen Zeitraum kann die Steuerung der Stromnetze erheblich erschweren. Besonders auf der Verteilnetzebene kann es dadurch zu zeitweisen Engpässen kommen. Der Bericht hebt hervor, dass diese Spitzenbelastungen durch den zeitgleichen Einspeiseeffekt der Batteriespeicher verstärkt werden.

Herausforderungen durch Batteriespeicher

Viele Haushalte und Gewerbetreibende haben begonnen, ihre PV-Anlagen mit Batteriespeichern zu kombinieren. Diese Speicher ermöglichen es, den Anteil des selbst genutzten Solarstroms zu erhöhen und damit die Abhängigkeit vom Netz zu reduzieren. Jedoch gibt es laut der Studie nur geringe Anreize, die Speicher netz- oder marktorientiert einzusetzen. Die Einspeisevergütung und die Stromtarife sind oft nicht an den aktuellen Marktpreis angepasst, was bedeutet, dass es keine finanziellen Anreize gibt, den Stromverbrauch oder die Einspeisung zu optimieren.

Fehlende Anreize zur netzgerechten Nutzung

Die DIW-Analyse zeigt auf, dass es an Mechanismen fehlt, um die Batteriespeicher optimal im Netz zu integrieren. In Zeiten hoher Solarstromerzeugung sind die Speicher oft bereits vollgeladen und speisen den überschüssigen Strom in das Netz ein. Dies kann die lokalen Stromnetze zusätzlich belasten und die Netzstabilität gefährden. Es besteht daher ein dringender Bedarf an intelligenten Lösungen, wie etwa fortschrittlichen Stromzählern, die eine effizientere Netzsteuerung ermöglichen könnten.

Rascher Ausbau der Solaranlagen

Aktuelle Zubauzahlen und Ziele

Der Ausbau der Solaranlagen hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Laut der Bundesnetzagentur verdoppelte sich der Zubau im vergangenen Jahr auf nahezu 14 Gigawatt. Ende Juni 2024 betrug die gesamte Leistung der installierten Solaranlagen bereits mehr als 90 Gigawatt. Damit wurde das Ziel der Bundesregierung für 2024, eine installierte Leistung von 88 Gigawatt zu erreichen, bereits überschritten. Die Bundesregierung hat sich bis 2030 das Ziel gesetzt, die installierte Leistung auf 215 Gigawatt zu steigern. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist ein weiteres beschleunigtes Wachstum erforderlich.

Haupttreiber des Ausbaus

Ein wesentlicher Treiber des aktuellen Solarbooms ist der Zubau kleinerer PV-Anlagen auf Gebäuden. Diese Anlagen sind aufgrund der Vorteile des Eigenverbrauchs besonders attraktiv. Ein weiterer bedeutender Faktor ist der Verfall der Preise für Solarmodule. Die Preisreduktion ist größtenteils auf die großen Produktionskapazitäten in China zurückzuführen. Da diese Kapazitäten derzeit nicht vollständig ausgelastet sind, drücken sie die Modulpreise. China dominiert den globalen Markt für die Herstellung von PV-Modulen, was den Preis erheblich beeinflusst.

Abhängigkeit von Importen

Das Wachstum des PV-Sektors bringt jedoch auch eine Schattenseite mit sich: Die starke Abhängigkeit von Importen. Da es in Deutschland und der EU kaum noch nennenswerte Produktionskapazitäten für Solarzellen gibt, ist der weitere Ausbau der Solarenergie stark auf Importe aus China angewiesen. Dies kann langfristig die Versorgungssicherheit und die wirtschaftliche Unabhängigkeit gefährden.