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48-Stunden-Streik im Berliner Nahverkehr: Verdi legt BVG erneut lahm
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48-Stunden-Streik im Berliner Nahverkehr: Verdi legt BVG erneut lahm

Der anhaltende Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) erreicht eine neue Eskalationsstufe: Ab Donnerstag, den 22. Februar 2025, um 3:00 Uhr morgens, sollen die Busse, Trams und U-Bahnen der BVG für 48 Stunden stillstehen. Damit setzt Verdi den bisher längsten Warnstreik in dieser Tarifrunde durch. Die bisherigen Proteste waren auf 24 Stunden begrenzt gewesen.

Dieser Schritt verschärft nicht nur die Situation für die Fahrgäste, sondern auch den Druck auf die Arbeitgeberseite, die zuletzt ein verbessertes Angebot vorgelegt hatte. Doch für Verdi ist dies nicht ausreichend.

Hintergrund des Tarifkonflikts

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten:

  • eine Erhöhung der Monatsgehälter um 750 Euro
  • eine Laufzeit von maximal 12 Monaten
  • ein 13. Monatsgehalt
  • eine Fahrdienst- bzw. Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro
  • eine allgemeine Schichtzulage von 200 Euro

Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die BVG, bietet bislang:

  • eine stufenweise Erhöhung um insgesamt 17,6 Prozent
  • eine Laufzeit von 48 Monaten (bis Ende 2028)
  • eine Rückwirkung des Tarifvertrags ab Januar 2025
  • einen Festbetrag von 225 Euro monatlich als Sofortmaßnahme
  • eine jährliche Erhöhung von 2,5 Prozent in den folgenden Jahren

Doch Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt weist dieses Angebot zurück. Besonders die lange Laufzeit von vier Jahren sei ein unüberwindbares Hindernis: "Ein derart langer Tarifvertrag kommt für uns nicht infrage. Die Inflation und die wirtschaftlichen Entwicklungen sind zu unberechenbar."

Reaktionen der BVG und der Politik

Die BVG kritisiert den Streik als unverhältnismäßig. "Wir haben bereits ein faires Angebot gemacht und fordern Verdi auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, statt die Berlinerinnen und Berliner zwei Tage lang im Stich zu lassen", so eine Sprecherin des Unternehmens.

Auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) zeigt sich besorgt: "Wir verstehen die Forderungen der Beschäftigten, aber ein 48-Stunden-Streik ist eine erhebliche Belastung für unsere Stadt." Die Opposition wirft dem Senat wiederum Versäumnisse in der Finanzierung der BVG vor.

Wie sich der Streik auf Berlin auswirkt

  • U-Bahn und Tram: Der gesamte U-Bahn- und Tramverkehr der BVG wird stillstehen. Alternative Verkehrsmittel wie die Berliner S-Bahn oder private Busunternehmen dürften überlastet sein.
  • Busverkehr: Auch ein Großteil der BVG-Busse wird betroffen sein.
  • Pendler: Besonders Berufspendler werden alternative Routen finden müssen.
  • Tourismus: Berlin als beliebtes Reiseziel wird ebenfalls betroffen sein.

Nächste Schritte und Ultimatum

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der BVG ist für Mittwoch, den 21. Februar, angesetzt. Verdi hat jedoch bereits ein Ultimatum gesetzt: Sollte bis dahin keine Einigung erzielt werden, drohen unbefristete Streiks.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob es zu einer Einigung kommt oder ob Berlin sich auf noch längere Stillstandzeiten einstellen muss.

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Kompromiss gefunden: Bahn und EVG einigen sich auf neuen Tarifvertrag
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Kompromiss gefunden: Bahn und EVG einigen sich auf neuen Tarifvertrag

Nach langwierigen und intensiven Verhandlungen haben sich die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die monatelangen Gespräche, die von der Befürchtung erneuter Streiks begleitet wurden, fanden nun ein Ende. Die Einigung bedeutet nicht nur mehr Sicherheit für die rund 192.000 Beschäftigten des Konzerns, sondern auch eine Erleichterung für Millionen von Reisenden, die sich nun auf eine streikfreie Zeit einstellen können. Damit wird es im laufenden Jahr keine Warnstreiks bei der Deutschen Bahn geben.

Die Verhandlungen sollten unbedingt vor der Bundestagswahl abgeschlossen werden, um in einer politisch sensiblen Phase Klarheit und Stabilität zu schaffen. Dieses Ziel wurde erreicht. Nach intensiven Marathonverhandlungen in Berlin konnte am frühen Sonntagmorgen eine abschließende Einigung erzielt werden.

Einigung nach zähen Verhandlungen

Die Gespräche zwischen der Deutschen Bahn und der EVG gestalteten sich äußerst schwierig. Die Gewerkschaft hatte hohe Forderungen gestellt, darunter eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent für alle Arbeitnehmer sowie zusätzliche 2,6 Prozent für Schichtarbeiter. Weitere zentrale Forderungen umfassten einen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder sowie verbesserte Unterstützungsangebote für Auszubildende, insbesondere bei der Wohnungssuche und steigenden Mieten. Die Deutsche Bahn bot dagegen eine Erhöhung von 7,9 Prozent an, die auch Zulagen für Schichtarbeiter einschloss, allerdings über eine Laufzeit von mehr als drei Jahren. Die Laufzeit des Vertrags war ein besonders umstrittenes Thema, da die EVG ihre Forderungen nicht an eine bestimmte Dauer gekoppelt hatte. Hier lag letztlich ein zentraler Verhandlungsspielraum für den nun erzielten Kompromiss.

Politischer Hintergrund und wirtschaftlicher Druck

Die Tarifverhandlungen fanden unter besonderen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen statt. Die Bundestagswahl steht kurz bevor, und die künftige Ausrichtung der Bahnpolitik spielt eine bedeutende Rolle im Wahlkampf. Insbesondere die Union hat Pläne vorgelegt, die eine weitreichende Umstrukturierung der Deutschen Bahn vorsehen. So soll der Konzern in verschiedene Transportgesellschaften aufgeteilt werden, die den Fern- und Nahverkehr organisieren, während das Schienennetz als eigenständiges Unternehmen geführt werden soll.

Diese Pläne stoßen bei der EVG und der aktuellen Bahn-Spitze auf erheblichen Widerstand. Die Gewerkschaft befürchtet, dass eine solche Zerschlagung zu mehr Unsicherheiten für die Arbeitnehmer führen könnte. Gleichzeitig befindet sich die Deutsche Bahn in einer angespannten finanziellen Lage. Der Konzern hat hohe Schulden und musste bereits einen strikten dreijährigen Sanierungskurs einleiten, um wirtschaftlich stabiler zu werden. Besonders stark von den Sparmaßnahmen betroffen ist die Güterbahn DB Cargo, wo Tausende Stellen gestrichen und viele Arbeitsplätze ausgelagert werden. Dieser Sparkurs wurde nicht zuletzt auch von der EU-Kommission gefordert, die den Bahnsektor in Deutschland genauer unter die Lupe genommen hat.

Historisch seltene Einigung ohne Streiks

Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Tarifrunde ist die Tatsache, dass sie ohne einen einzigen Warnstreik abgeschlossen wurde. Das ist außergewöhnlich, denn in den vergangenen Jahren kam es fast regelmäßig zu Arbeitsniederlegungen im Bahnsektor. Laut Angaben der EVG war dies zuletzt im Jahr 2016 der Fall. Die Einigung bedeutet somit nicht nur eine Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, sondern auch eine stabile Planbarkeit für Fahrgäste.

Der nächste Tarifkonflikt ist dennoch absehbar: Ende Februar 2026 läuft der derzeitige Vertrag mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) aus. Die GDL gilt als deutlich kleiner als die EVG, hat sich jedoch in den vergangenen Jahren als besonders streikfreudig gezeigt. Sollten die nächsten Verhandlungen mit der GDL nicht zu einer Einigung führen, könnte es im Jahr 2026 erneut zu Streiks im Bahnverkehr kommen.

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BVG-Tarifkonflikt: Eskalation durch Streiks und die Zukunft des Berliner Nahverkehrs
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BVG-Tarifkonflikt: Eskalation durch Streiks und die Zukunft des Berliner Nahverkehrs

Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben sich in den letzten Wochen zu einem der zentralen Konflikte im öffentlichen Dienst entwickelt. Während die Gewerkschaft auf deutliche Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und kürzere Vertragslaufzeiten drängt, hält die BVG die Forderungen für zu hoch und fordert Kompromissbereitschaft. Die Situation spitzt sich zu, da Verdi mit weiteren Streiks droht, die das Leben von Millionen Berlinerinnen und Berlinern massiv beeinträchtigen könnten.

Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi

Verdi fordert eine sofortige Lohnerhöhung um 750 Euro monatlich für alle Beschäftigten der BVG, die Einführung eines 13. Monatsgehalts, eine Fahrdienstzulage von 300 Euro und eine Schichtzulage von 200 Euro. Laut der Gewerkschaft sind diese Erhöhungen notwendig, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu erhalten und den massiven Fachkräftemangel im öffentlichen Nahverkehr zu bekämpfen.

Besonders problematisch sei laut Verdi die lange Laufzeit des aktuellen Tarifvertrags, der über fünf Jahre hinweg nur moderate Lohnerhöhungen vorsah. Dadurch seien die gestiegenen Lebenshaltungskosten, insbesondere durch Inflation und Mietsteigerungen in Berlin, nicht ausreichend berücksichtigt worden. Eine zu lange Laufzeit des neuen Tarifvertrags könnte ähnliche Probleme mit sich bringen.

Die Reaktion der BVG

Die BVG hat ein Angebot vorgelegt, das eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 15,3 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren vorsieht. Zudem sollen Zulagen für Schichtarbeit und den Fahrdienst steigen. Das Unternehmen sieht in diesem Angebot eine realistische Anpassung an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und warnt vor zu hohen Forderungen, die den finanziellen Spielraum der BVG übersteigen könnten.

Die BVG kritisiert zudem die Eskalationsstrategie von Verdi. Nach Aussage der Unternehmensführung sei es problematisch, dass bereits frühzeitig mit großflächigen Streiks gedroht werde, bevor ernsthafte Verhandlungen geführt wurden. Sie wirft Verdi vor, durch die Streiks auf dem Rücken der Fahrgäste zu verhandeln und die Interessen der Nutzer des Nahverkehrs nicht zu berücksichtigen.

Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr

Die bisherigen Warnstreiks haben den Berliner Nahverkehr teilweise lahmgelegt. Besonders betroffen waren Pendler, Schülerinnen und Schüler sowie Menschen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Viele Berlinerinnen und Berliner äußerten Verständnis für die Forderungen der Beschäftigten, gleichzeitig gibt es aber auch zunehmende Kritik an den Auswirkungen der Streiks.

Langfristig könnte der Tarifkonflikt auch die Attraktivität des Berufs im öffentlichen Nahverkehr beeinflussen. Schon jetzt klagen viele Busfahrerinnen und Busfahrer über schwere Arbeitsbedingungen, geringe Wertschätzung und zunehmende Aggressivität von Fahrgästen. Sollte sich die Situation nicht verbessern, könnte sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen.

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Gewerkschaften fordern: Drei zusätzliche Urlaubstage für Arbeitnehmer
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Gewerkschaften fordern: Drei zusätzliche Urlaubstage für Arbeitnehmer

Inmitten der Debatten über längere Arbeitszeiten im Wahlkampf fordern die Gewerkschaften das Gegenteil: weniger Arbeit und mehr Erholung.

Verdi: Überlastung der Beschäftigten muss ausgeglichen werden

Christine Behle (56), stellvertretende Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, fordert für Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst drei zusätzliche Urlaubstage. „Viele Beschäftigte sind permanent überlastet. Die zusätzlichen drei freien Tage sollen einen Ausgleich dafür schaffen“, erklärte Behle.

Breite Unterstützung aus Gewerkschaften

Auch andere Gewerkschaften unterstützen die Initiative:

  • Annett Lindner (59), Vorstand der GEW, betonte, dass die Bildungsgewerkschaft die Forderung begrüßt.
  • IG BAU-Sprecher erklärte, dass zusätzliche freie Tage ein geeignetes Mittel seien, um steigenden Belastungen entgegenzuwirken.

Der gesetzliche Mindestanspruch auf Urlaub liegt bei 20 Tagen, doch viele Tarifbeschäftigte erhalten bereits 30 oder mehr Tage. In der Metallbranche können Arbeitnehmer sogar zusätzliches tarifliches Geld in Urlaubstage umwandeln.

Wirtschaftsexperten warnen vor negativen Folgen

Nicht alle sind von der Idee überzeugt. Clemens Fuest (56), Präsident des ifo Instituts, hält eine Arbeitszeitverkürzung für kontraproduktiv: „Bei wachsender Personalknappheit ist Verkürzung der Arbeitszeit nicht der richtige Weg. Der Trend sollte eher in Richtung von weniger Urlaubstagen gehen.“

Ob die Forderung durchgesetzt wird, hängt von den anstehenden Tarifverhandlungen ab.

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Gewerkschaft Verdi: Kein Nahverkehr in Berlin - BVG-Streik am Montag legt Busse und Bahnen lahm
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Gewerkschaft Verdi: Kein Nahverkehr in Berlin - BVG-Streik am Montag legt Busse und Bahnen lahm

Am Montag, den 10. Februar, wird der Berliner Nahverkehr durch einen groß angelegten Warnstreik der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) weitgehend zum Stillstand kommen. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten zu einem ganztägigen Arbeitskampf auf. Von Montagmorgen um 3 Uhr bis zum darauffolgenden Dienstag um 3 Uhr werden keine Busse, Straßenbahnen oder U-Bahnen verkehren. Die S-Bahn ist von diesem Streik jedoch nicht betroffen, da sie von der Deutschen Bahn betrieben wird.

Bereits am 27. Januar kam es zu einem ersten Warnstreik, bei dem der öffentliche Nahverkehr in Berlin stark eingeschränkt war. Die erneute Arbeitsniederlegung folgt, nachdem die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und der BVG ergebnislos vertagt wurden. Trotz eines Angebots seitens der BVG am 31. Januar lehnten die Arbeitnehmervertreter dieses ab.

Gewerkschaft lehnt Angebot der BVG ab

Die Verdi-Tarifkommission entschied sich nach intensiven Diskussionen mit den Beschäftigten, das Angebot der BVG nicht anzunehmen. Laut Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt seien die angeblichen 15 Prozent Lohnerhöhung eine "Nebelkerze". Er fordert stattdessen ernsthafte Verhandlungen ohne "Zahlenspielereien". Die Arbeitnehmervertreter ließen sich dabei von den Rückmeldungen der BVG-Beschäftigten leiten, die in vorherigen Verhandlungsrunden befragt wurden.

Bereits der vorherige Warnstreik sorgte für massive Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt. Nun droht erneut ein komplettes Erliegen des Betriebs, da Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen in den Depots bleiben werden.

Unterschiedliche Vorstellungen von Lohnerhöhungen

Die Forderungen von Gewerkschaft und Arbeitgeberseite liegen weit auseinander. Die BVG bietet ihren Beschäftigten nach eigenen Angaben 15,3 Prozent mehr Lohn über einen Zeitraum von vier Jahren an. Der Tarifvertrag soll dabei rückwirkend ab dem 1. Januar 2025 gelten. Zusätzlich sollen die Zulagen für Schichtarbeit deutlich steigen – teilweise um bis zu 84 Prozent. Besonders betroffen sind hierbei die rund 7400 Fahrerinnen und Fahrer, die durch die Erhöhungen profitieren würden.

Auf der anderen Seite fordert Verdi für die etwa 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr Gehalt, eine Laufzeit des Tarifvertrags von nur zwölf Monaten sowie ein 13. Monatsgehalt. Zudem sollen eine Fahrdienst- und Wechselschichtzulage von 300 Euro und eine Schichtzulage von 200 Euro eingeführt werden. Die Gewerkschaft argumentiert, dass diese Forderungen notwendig seien, um die finanzielle Belastung der Arbeitnehmer in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten abzufedern.

Auswirkungen auf die Bevölkerung

Die erneute Streikwelle stellt viele Berlinerinnen und Berliner vor große Herausforderungen. Berufspendler müssen auf alternative Transportmittel ausweichen, was zu überfüllten Straßen und verstärktem Verkehr führen dürfte. Fahrgemeinschaften, Fahrräder und private Fahrdienste werden als Alternativen genutzt werden müssen, um am Montag zur Arbeit oder Schule zu gelangen.

Auch Touristen und Besucher der Stadt werden von dem Streik betroffen sein. Viele Sehenswürdigkeiten und Einkaufszentren sind in Berlin auf die Erreichbarkeit durch den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Hotels und Gastronomiebetriebe rechnen mit einem Rückgang der Besucherzahlen, da der Transport erschwert wird.

Hintergrund der Tarifverhandlungen

Die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der BVG und Verdi drehen sich um die Bezahlung und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Verdi argumentiert, dass die Gehälter der BVG-Mitarbeiter trotz steigender Arbeitsbelastung nicht angemessen angepasst wurden. Die BVG hingegen verweist auf finanzielle Einschränkungen und betont, dass ihr Angebot über vier Jahre hinweg eine erhebliche Steigerung der Vergütung darstellt.

Zusätzlich wird über die Arbeitszeiten und Zulagen verhandelt. Insbesondere die Schichtarbeit ist für viele Beschäftigte eine große Belastung, weshalb Verdi hier auf deutliche Verbesserungen drängt. Die BVG sieht sich jedoch nicht in der Lage, die geforderten Summen zu stemmen, ohne dass es zu Preiserhöhungen für Fahrgäste oder finanziellen Engpässen im Unternehmen kommt.

Politische Reaktionen

Der Berliner Senat beobachtet die Tarifauseinandersetzung mit Besorgnis. Vertreter der Landesregierung rufen beide Seiten zu einer schnellen Einigung auf, um weitere Streiks zu vermeiden. Verkehrssenatorin Ramona Pop betonte, dass ein langanhaltender Arbeitskampf nicht im Interesse der Stadt sei und es wichtig sei, eine Lösung zu finden, die sowohl für die Beschäftigten als auch für die Fahrgäste tragbar ist.

Auch aus der Wirtschaft kommen kritische Stimmen. Unternehmerverbände warnen vor den wirtschaftlichen Folgen, die ein anhaltender Streik für Berliner Betriebe haben könnte. Viele Unternehmen sind auf den reibungslosen Transport ihrer Mitarbeiter angewiesen, und ein längerer Streik könnte zu Produktionsausfällen und Umsatzverlusten führen.

Wie geht es weiter?

Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag nach dem Streik angesetzt. Ob die Gespräche dann zu einer Einigung führen, bleibt abzuwarten. Sollte es erneut zu keiner Annäherung zwischen den Parteien kommen, könnten weitere Streiks folgen. Verdi hat bereits signalisiert, dass sie im Falle ausbleibender Fortschritte zu weiteren Arbeitsniederlegungen bereit ist.

Für die Berliner Bevölkerung bedeutet dies, dass es möglicherweise nicht bei diesem einen Warnstreik bleiben wird. Eine langfristige Lösung der Tarifprobleme scheint momentan nicht in Sicht. Ob und wann sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf eine Einigung verständigen, bleibt abzuwarten.

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