Kultur

Bayerns Märchenschlösser erhalten Unesco-Welterbestatus
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Bayerns Märchenschlösser erhalten Unesco-Welterbestatus

Die legendären Schlösser des bayerischen Königs Ludwig II. (1845–1886) sind ab sofort Teil des Unesco-Welterbes. Die UN-Kulturorganisation entschied auf ihrer Sitzung in Paris, vier der bekanntesten Bauwerke des Monarchen in die renommierte Liste aufzunehmen.

Aufnahme von vier historischen Bauwerken

Zu den neu ausgezeichneten Welterbestätten zählen das international bekannte Schloss Neuschwanstein, die prunkvollen Schlösser Herrenchiemsee und Linderhof sowie das Königshaus am Schachen in den Bayerischen Alpen. Die Entscheidung würdigt die architektonische, kulturelle und historische Bedeutung der Bauwerke, die untrennbar mit dem Leben und Wirken von König Ludwig II. verbunden sind.

Schloss Neuschwanstein als Besuchermagnet

Besonders das Schloss Neuschwanstein zieht seit Jahrzehnten Besucher aus aller Welt an. Bis zu 6000 Menschen täglich besichtigen das imposante Bauwerk im Stil einer mittelalterlichen Ritterburg, das als Inspiration für das berühmte Disney-Schloss gilt. Jährlich besuchen rund 1,5 Millionen Touristen das Schloss in Schwangau im Allgäu, das als eines der beliebtesten Reiseziele Deutschlands gilt.

Jahrzehntelange Vorbereitung auf die Auszeichnung

Der Freistaat Bayern hat über 25 Jahre lang auf die Anerkennung durch die Unesco hingearbeitet. In dieser Zeit wurden umfassende Maßnahmen zur Erhaltung und Restaurierung der Bauwerke umgesetzt. Allein in Schloss Neuschwanstein flossen in den vergangenen Jahren rund 40 Millionen Euro, um die Bausubstanz zu sichern und das historische Erscheinungsbild zu bewahren.

 

Großbrand in Dresden: Ehemaliges Haus der Staatsoperette vollständig zerstört
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Großbrand in Dresden: Ehemaliges Haus der Staatsoperette vollständig zerstört

Ein verheerender Brand hat in der Nacht zum Samstag das frühere Gebäude der Staatsoperette in Dresden-Leuben nahezu vollständig zerstört. Das Feuer wütete über Stunden, konnte zeitweise nur von außen bekämpft werden. Wie die Feuerwehr mitteilte, ist das Gebäude nicht mehr zu retten. Der Zuschauerraum stürzte ein, das Haupthaus ist akut einsturzgefährdet. Das Operettenhaus, das seit Jahren leer steht, brannte komplett aus.

Technisches Hilfswerk unterstützt bei Nachlöscharbeiten

Am frühen Samstagmorgen wurde das Dach von Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW) teilweise abgedeckt, um verbliebene Glutnester erreichen zu können. Eine Warnung an die Bevölkerung, die zuvor wegen der dichten Rauchentwicklung ausgegeben worden war, wurde inzwischen aufgehoben. Die Feuerwehr reduzierte ihre Kräfte am Brandort auf etwa 35 Personen, nachdem in der Nacht bis zu 150 Einsatzkräfte im Einsatz gewesen waren.

Evakuierungen und Einschränkungen im Nahverkehr

Zwei benachbarte Wohngebäude wurden vorsorglich evakuiert. Ob die Anwohner mittlerweile in ihre Wohnungen zurückkehren dürfen, blieb zunächst unklar. Die Pirnaer Landstraße, eine bedeutende Verkehrsverbindung im Osten Dresdens, wurde wegen der Löscharbeiten gesperrt. Auch der öffentliche Personennahverkehr ist betroffen. Die Warn-App Nina meldete Geruchsbelästigung durch Brandrauch und rief Anwohner in einem Umkreis von einem Kilometer dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Lüftungsanlagen auszuschalten.

Ein Feuerwehrmann verletzt – keine weiteren Personen betroffen

Menschen befanden sich zum Zeitpunkt des Brandes offenbar nicht im Gebäude. Ein Feuerwehrmann musste jedoch wegen Kreislaufproblemen ambulant behandelt werden. Weitere Verletzte wurden nicht gemeldet.

Dachstuhl gezielt durchbrechen lassen

Im Verlauf des Einsatzes gab die Feuerwehr vorübergehend den Befehl "Wasser halt", um den Flammen gezielt den Durchbruch durch den Dachstuhl zu ermöglichen. Das Dach des historischen Gebäudes war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu retten. Die massive Brandentwicklung ließ einen internen Löscheinsatz nicht zu.

Drohnen behindern Einsatzkräfte – Polizei greift ein

Zivile Drohnen sorgten in der Nacht für erhebliche Störungen bei der Aufklärung aus der Luft. Eine Wärmebilddrohne der Feuerwehr wurde behindert, weil zwei unbemannte private Fluggeräte unerlaubt über dem Brandort kreisten. Einer der Drohnenpiloten konnte von der Polizei identifiziert werden. Die Einsatzleitung wies darauf hin, dass derartige Eingriffe in den Luftraum nicht nur strafbar, sondern auch lebensgefährlich seien.

Zweiter Großbrand innerhalb weniger Stunden

Bereits am Freitagmittag hatte die Feuerwehr in der Dresdner Neustadt einen weiteren Brand in einem leerstehenden Bahnhofsgebäude bekämpfen müssen. Auch hier war wegen akuter Einsturzgefahr nur ein Löscheinsatz von außen möglich. Eine Drohnenstaffel unterstützte die Brandbekämpfung, wodurch eine Ausbreitung verhindert werden konnte. In beiden Fällen wurde die Bevölkerung wegen der Rauchentwicklung gewarnt.

Geschichtsträchtiges Gebäude – seit 2016 leerstehend

as zerstörte Gebäude in Dresden-Leuben war von 1947 bis 2016 das Domizil der Staatsoperette Dresden. Die Einrichtung gehört mit über 240 Jahren Geschichte zu den traditionsreichsten musikalischen Volkstheatern der Stadt. Seit Dezember 2016 ist die Staatsoperette im Zentrum Dresdens auf dem Gelände des Kraftwerks Mitte untergebracht. Die Ursache des aktuellen Feuers sowie die Schadenshöhe sind weiterhin unklar.