Die Babyboomer-Generation unter den Lehrern geht aktuell in den Ruhestand, und der Nachwuchs fehlt. Hinzu kommt, dass die Schülerzahlen durch Migration steigen, was die Situation verschärft. Eine Abfrage in allen 16 Bundesländern zeigt: Die Politik hat versäumt, rechtzeitig gegenzusteuern.
Die aktuelle Lage in den Bundesländern
Hessen
Von 65.000 Lehrkräften fehlen etwa 1.000, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Das Kultusministerium macht keine Angaben.
Nordrhein-Westfalen
Von 162.644 Lehrkräften fehlen 6.050.
Berlin
Von 32.200 Lehrkräften sind 695 Stellen unbesetzt.
Bremen
Von 5.900 Lehrkräften fehlen 201.
Niedersachsen
Von 78.000 Lehrkräften fehlen laut offiziellen Zahlen 2.000, die GEW spricht sogar von einem Mangel von 8.000 Lehrern.
Hamburg
Die Stadt hat 21.058 Lehrkräfte und macht keine Angaben zu unbesetzten Stellen. Jährlich werden 900 neue Lehrer benötigt, um Pensionierungen auszugleichen. Im letzten Jahr wurden 1.000 eingestellt.
Brandenburg
Von 21.000 Lehrkräften fehlen 450. Von den neu eingestellten 3.110 Lehrern sind mehr als die Hälfte Seiteneinsteiger ohne pädagogische Ausbildung.
Schleswig-Holstein
Von 24.228 Lehrkräften sind 99 Stellen unbesetzt.
Sachsen
Von 31.700 Lehrkräften fehlen 1.086.
Sachsen-Anhalt
Von 14.542 Lehrkräften sind 535 Stellen unbesetzt.
Thüringen
Von 20.000 Lehrkräften fehlen 960.
Mecklenburg-Vorpommern
Von 11.850 Lehrkräften gibt es keine genaue Zahl der fehlenden Stellen. Bis 2030 werden 7.000 Lehrer in den Ruhestand gehen. Es werden jährlich 1.000 Neueinstellungen benötigt.
Rheinland-Pfalz
Von 44.000 Lehrkräften sind 204,5 Stellen unbesetzt, davon 180 an allgemeinbildenden und 24,5 an berufsbildenden Schulen.
Baden-Württemberg
Von 116.000 Lehrkräften fehlen bis zu 10.000. Genauere Zahlen sollen nächste Woche veröffentlicht werden.
Bayern
Von 120.000 Lehrkräften fehlen laut dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) 4.000. Die exakten Zahlen werden zum Schulstart erwartet.
Saarland
Das Saarland hat als einziges Bundesland alle Planstellen besetzt. Insgesamt arbeiten dort 9.800 Lehrkräfte.