KI

EU verschärft Regeln: Kampf gegen KI-Missbrauch beginnt - Neue KI-Vorschriften treten in Kraft
Featured

EU verschärft Regeln: Kampf gegen KI-Missbrauch beginnt - Neue KI-Vorschriften treten in Kraft

Die Europäische Union setzt als erste große Wirtschaftsregion der Welt verbindliche Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) durch. Mit dem sogenannten "AI Act" soll die Nutzung von KI-Systemen reguliert und Verbraucher besser geschützt werden. Erste Verbote treten bereits am 2. Februar in Kraft.

Der erste Schritt zu globalen Standards

Das Gesetz, das 2024 verabschiedet wurde, gilt in allen EU-Mitgliedsstaaten und wird schrittweise bis 2026 umgesetzt. Es betrifft nicht nur europäische Unternehmen, sondern auch internationale Konzerne, die KI-gestützte Systeme in der EU anbieten oder nutzen. Damit setzt Europa ein starkes Zeichen für die globale KI-Regulierung.

Warum war eine Regulierung notwendig?

Seit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 sind die Rechte der Verbraucher in der EU besser geschützt. Dennoch birgt der zunehmende Einsatz von KI neue Risiken. KI-Systeme analysieren Nutzerverhalten, sammeln persönliche Daten und beeinflussen Entscheidungen, oft ohne Wissen der betroffenen Personen. Besonders im Hinblick auf Fake News, Desinformation und Deepfake-Videos wurde die Notwendigkeit strengerer Vorschriften immer deutlicher.

Erste Verbote ab dem 2. Februar 2025

Zum Schutz der Verbraucher und zur Wahrung ethischer Grundsätze verbietet der "AI Act" ab dem 2. Februar bestimmte Anwendungen von Künstlicher Intelligenz:

  • Social Scoring: Die Bewertung von Personen anhand ihres Online-Verhaltens wird untersagt. Beispielsweise dürfen Buchungsplattformen keine negativen Einstufungen auf Grundlage von Social-Media-Beiträgen vornehmen.
  • Manipulative KI-Systeme: Anwendungen, die Menschen unbewusst zu bestimmten Entscheidungen drängen – etwa KI-generierte Videos, die zum Abschluss riskanter Finanzgeschäfte animieren – sind künftig verboten.
  • Ausnutzung schutzbedürftiger Gruppen: Insbesondere Kinder sollen vor psychologischen Tricks geschützt werden, die etwa zum Kauf von In-App-Produkten verleiten.

Warnung vor KI-generierten Fälschungen

Politiker und Experten warnen seit Langem vor den Gefahren von KI-generierten Falschinformationen. Besonders im Wahljahr 2025 ist die Verbreitung von Deepfake-Videos, die öffentliche Meinung manipulieren könnten, eine große Sorge. Der "AI Act" setzt hier klare Grenzen und verpflichtet Plattformen zur Kennzeichnung KI-generierter Inhalte.

Strenge Strafen für Verstöße

Unternehmen, die gegen die neuen Vorschriften verstoßen, müssen mit hohen Strafen rechnen. Die EU sieht Geldbußen von bis zu 35 Millionen Euro oder 7 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes vor – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Damit soll sichergestellt werden, dass sich auch große Technologieunternehmen an die neuen Regeln halten.

KI-Kennzeichnungspflicht ab 2026

Ein weiterer bedeutender Schritt tritt am 2. August 2026 in Kraft: die verpflichtende Kennzeichnung KI-generierter Inhalte. Fotos, Videos und Texte, die durch Künstliche Intelligenz erstellt oder manipuliert wurden, müssen klar als solche erkennbar sein. Vorgesehen sind unter anderem digitale Wasserzeichen oder andere visuelle Hinweise, die eine Täuschung der Nutzer verhindern.

Experten fordern strengere Kontrollen

Alexander Wahl vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) begrüßt die neuen Regelungen, betont jedoch, dass die Durchsetzung entscheidend sei: "Es reicht nicht aus, klare Regeln zu definieren – wir brauchen auch eine starke Kontrolle, um sicherzustellen, dass KI fair und sicher für alle bleibt." Die EU-Mitgliedstaaten stehen nun vor der Herausforderung, die Einhaltung der Vorschriften effektiv zu überwachen.

Ein Meilenstein für die digitale Zukunft

Mit dem "AI Act" setzt die EU einen neuen Standard für den ethischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Die ersten Regelungen sind ein wichtiger Schritt, um den Missbrauch von KI-Technologien einzudämmen und Verbraucherrechte zu stärken. Während einige Kritiker befürchten, dass Innovationen durch zu viele Vorschriften gehemmt werden könnten, sehen Befürworter in der Regulierung einen notwendigen Schutz vor den Risiken einer unkontrollierten KI-Entwicklung. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie wirksam die Maßnahmen tatsächlich sind.

Bildnachweis:

Titelbild: KI

Bild erstellt: Frank_Rietsch

Link: https://pixabay.com/de/illustrations/rechner-chip-ki-8266849/

 

Ein mächtiger Wal als Logo: DeepSeek KI will die Konkurrenz überflügeln
Featured

Ein mächtiger Wal als Logo: DeepSeek KI will die Konkurrenz überflügeln

Mit einem mächtigen Wal als Logo hat sich das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek auf die globale Bühne katapultiert. Das Start-up aus Hangzhou, dem chinesischen Silicon Valley, entwickelt KI-Modelle, die unter einer Open-Source-Lizenz stehen. Das bedeutet, dass der Programmcode öffentlich zugänglich ist und frei genutzt sowie weiterentwickelt werden kann. DeepSeek hat mit seiner App, die vom Modell DeepSeek R1 angetrieben wird, in kürzester Zeit die Spitzenposition in den App-Charts erreicht und weltweit für Aufsehen gesorgt.

Wer steckt hinter DeepSeek?

DeepSeek ist ein junges Unternehmen aus der Millionenstadt Hangzhou im Südosten Chinas. Ähnlich wie OpenAI, Google oder Meta entwickelt das Start-up KI-Modelle. Die DeepSeek-App, die erst vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, ist kostenlos und hat bereits einen enormen Erfolg erzielt. Nutzer können Fragen zu allen möglichen Themen stellen und erhalten schriftliche Antworten – bisher allerdings nur auf Textbasis. Eine Sprachfunktion ist noch nicht verfügbar.

Warum ist die Aufregung so groß?

DeepSeek benötigt im Vergleich zu anderen KI-Modellen deutlich weniger Rechenleistung. Das bedeutet, dass das Unternehmen mit weniger leistungsfähiger Hardware auskommt und somit auch kostengünstiger arbeitet. Während Konkurrenten wie Meta Hunderte von Millionen Dollar in die Entwicklung ihrer KI-Modelle investiert haben, soll DeepSeek nur etwa 5 Millionen Dollar benötigt haben. Diese Effizienz hat die Börsen weltweit in Aufruhr versetzt, da viele Anleger nun befürchten, dass die hohen Investitionen in KI-Technologie möglicherweise nicht mehr rentabel sind.

Braucht DeepSeek wirklich weniger Energie?

Ja, DeepSeek beansprucht für vergleichbare Ergebnisse bis zu 70 Prozent weniger Energie als andere KI-Modelle. Dies liegt vor allem an der effizienten Gestaltung der Algorithmen, die den Rechenaufwand erheblich reduzieren. Obwohl der Gesamtenergieverbrauch in der KI-Branche wahrscheinlich nicht sinken wird, ermöglicht DeepSeek eine deutlich höhere Leistung bei gleichem Energieeinsatz.

Steckt westliche Technik in DeepSeek?

Die Technologie hinter DeepSeek basiert auf internationalen Forschungsergebnissen, einschließlich der Grundlagen anderer KI-Modelle. Dies ist jedoch kein ungewöhnlicher Vorgang, da auch westliche Unternehmen das DeepSeek-Modell nutzen können. Ohne westliche Hardware, insbesondere die Nvidia-Chips der H800er-Serie, wäre DeepSeek jedoch nicht in der Lage gewesen, sein Modell zu trainieren. Es gibt Gerüchte, dass China möglicherweise auch leistungsfähigere Chips über illegale Märkte erworben hat.

Ist DeepSeek wirklich besser als ChatGPT?

DeepSeek kann in vielen Bereichen mit ChatGPT mithalten oder es sogar übertreffen. Ein entscheidender Vorteil ist die Transparenz: DeepSeek macht seinen Denkprozess sichtbar und erklärt, wie es zu einer bestimmten Antwort kommt. Zudem kann das DeepSeek-Modell auch ohne Internetverbindung auf Computern oder sogar Handys genutzt werden, was es besonders effektiv und flexibel macht.

Bildnachweis:

Titelbild: KI

Bild erstellt: Frank_Rietsch

Link: https://pixabay.com/de/illustrations/rechner-chip-ki-8266849/