Unternehmen

BMW setzt 2028 auf Serienauto mit Brennstoffzelle
Featured

BMW setzt 2028 auf Serienauto mit Brennstoffzelle

Der Münchner Autohersteller BMW plant, im Jahr 2028 erstmals ein Serienfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb auf den Markt zu bringen. Im Gegensatz zu anderen deutschen Automobilherstellern, die sich hauptsächlich auf batterieelektrische Fahrzeuge konzentrieren, setzt BMW auf die Entwicklung der Wasserstofftechnologie. Durch die Partnerschaft mit Toyota, einem Vorreiter auf diesem Gebiet, streben die beiden Unternehmen eine stärkere Marktposition im Bereich der emissionsfreien Mobilität an. Diese Kooperation könnte eine Wende in der Automobilindustrie einläuten und eine wichtige Ergänzung zu den bereits etablierten batterieelektrischen Fahrzeugen darstellen.

Die Kooperation zwischen BMW und Toyota

BMW ist derzeit der einzige deutsche Automobilhersteller, der aktiv an der Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie arbeitet. Die Partnerschaft mit Toyota, einem langjährigen Befürworter der Wasserstoffmobilität, wird als "Meilenstein in der Automobilgeschichte" beschrieben. In einer gemeinsamen Videobotschaft betonten BMW-CEO Oliver Zipse und Toyota-Präsident Kōji Satō die Bedeutung dieser Zusammenarbeit. "Das Projekt wird eine Ära mit erheblicher Nachfrage nach Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen einläuten", sagte Zipse. Satō ergänzte, dass dies ein weiterer Schritt in der langjährigen Kooperation der beiden Unternehmen sei, mit dem Ziel, eine Wasserstoffgesellschaft zu schaffen.

Die strategische Allianz zwischen BMW und Toyota zielt darauf ab, die Kosten für Brennstoffzellentechnologie durch gemeinsame Entwicklung und Einkauf zu senken. Beide Unternehmen glauben, dass Elektrofahrzeuge, die ihren Strom aus Wasserstoff statt aus einer Batterie beziehen, eine wichtige Rolle in der zukünftigen Mobilitätslandschaft spielen werden.

Herausforderungen für die Brennstoffzellentechnologie

Trotz der positiven Aussichten gibt es jedoch erhebliche Herausforderungen für die Brennstoffzellentechnologie. Kritiker weisen darauf hin, dass die Herstellung von Brennstoffzellenfahrzeugen derzeit noch sehr teuer ist und dass die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff begrenzt ist. Zudem erfordert der Aufbau einer neuen Tankstelleninfrastruktur in vielen Ländern erhebliche Investitionen, was die Einführung dieser Technologie erschwert.

Die Kooperation zwischen BMW und Toyota könnte jedoch dazu beitragen, diese Hindernisse zu überwinden. Durch die Nutzung der Synergien beider Unternehmen hoffen sie, die Kosten zu senken und die Technologie für eine breitere Kundenschicht zugänglich zu machen.

Fortschritte bei der Entwicklung des BMW iX5 Hydrogen

BMW hat bereits erste Erfolge bei der Erprobung der Brennstoffzellentechnologie erzielt. Der BMW iX5 Hydrogen, ein SUV, der in einer Kleinserie von 100 Fahrzeugen produziert wurde, dient aktuell zu Testzwecken. Die zweijährige Erprobung dieser Fahrzeuge hat gezeigt, dass die Technologie bereits sehr robust, einsatzbereit und serienreif ist, so Projektleiter Michael Rath auf einer Pressekonferenz. „Ein Auto mit grünem Wasserstoff fährt genauso emissionsfrei wie ein batterieelektrisches Auto“, erklärte Rath. Er betonte zudem, dass Brennstoffzellenfahrzeuge im Gegensatz zu batterieelektrischen Fahrzeugen auch lange Strecken unter extremen Bedingungen wie großer Hitze oder Kälte ohne lange Ladepausen zurücklegen können.

Ein weiterer Vorteil der Brennstoffzellenfahrzeuge ist die kurze Betankungszeit. Während das Laden von Elektrofahrzeugen oft mehrere Stunden in Anspruch nimmt, dauert das Betanken eines Wasserstofffahrzeugs nur etwa drei Minuten. Selbst wenn zukünftige batterieelektrische Fahrzeuge schneller geladen werden könnten, bleibt dieser Vorteil für Brennstoffzellenfahrzeuge bestehen.

Der Weg zum Serienfahrzeug

BMW plant, das erste Serienfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb im Jahr 2028 auf den Markt zu bringen. Um welches Modell es sich dabei konkret handeln wird und wo es produziert werden soll, ist bisher noch nicht bekannt. Projektleiter Michael Rath betonte jedoch, dass es sich um ein „ernsthaftes Serienangebot“ für interessierte Kunden handeln wird. Damit zeigt BMW deutlich, dass das Unternehmen fest an die Zukunft der Brennstoffzellentechnologie glaubt und sie als Ergänzung zur batteriebasierten Elektromobilität sieht.

Toyota als Wegbereiter der Wasserstoffmobilität

Toyota ist bereits seit Jahren ein Vorreiter auf dem Gebiet der Wasserstoffmobilität und hat die Brennstoffzellentechnologie bereits in Serie gebracht. Der Toyota Mirai, ein Brennstoffzellenfahrzeug, ist ein Beispiel dafür. Die aktuelle Generation dieses Modells ist in Deutschland für rund 66.000 Euro erhältlich. Für 2026 plant Toyota die Einführung der dritten Generation des Mirai mit einem kompakteren und um 30 Prozent kostengünstigeren Antrieb.

BMW wird für sein zukünftiges Brennstoffzellenfahrzeug die Zellen ebenfalls von Toyota beziehen. Im Gegenzug liefert BMW Bauteile an den japanischen Partner. Diese Kooperation ermöglicht beiden Unternehmen eine effiziente Produktion und die gemeinsame Nutzung von Technologie und Know-how.

Die Zukunft der Brennstoffzellentechnologie

BMW und Toyota sind überzeugt, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Mobilität der Zukunft spielen wird. Obwohl viele Autohersteller derzeit hauptsächlich auf batterieelektrische Fahrzeuge setzen, bietet die Brennstoffzellentechnologie eine Reihe von Vorteilen, insbesondere für lange Strecken und Anwendungen, bei denen kurze Betankungszeiten entscheidend sind.

Die kommenden Jahre werden zeigen, ob BMW und Toyota ihre Vision einer wasserstoffbasierten Mobilität verwirklichen können. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen und den Weg für eine breitere Akzeptanz der Brennstoffzellentechnologie ebnen.

 

VW-Finanzchef schockiert Mitarbeiter: Fehlende Verkäufe bedrohen Werke
Featured

VW-Finanzchef schockiert Mitarbeiter: Fehlende Verkäufe bedrohen Werke

Die Stimmung bei Volkswagen in Wolfsburg ist angespannt. Mitarbeiter protestieren vor einer Betriebsversammlung gegen harte Sparmaßnahmen des Konzerns. Der Finanzvorstand warnt: "Es fehlen Autoverkäufe für zwei Werke."

Harte Sparmaßnahmen: Job-Garantie in Gefahr

Der Konzern plant drastische Einsparungen. Die Job-Garantie für 110.000 Beschäftigte in Deutschland steht auf der Kippe. Werksschließungen sind nicht mehr ausgeschlossen. Volkswagen fehlen fünf Milliarden Euro.

Vorstandsrede vor wütenden Arbeitern

Vor fast 10.000 Arbeitern erklärten die VW-Bosse die dramatische finanzielle Lage. Finanzchef Arno Antlitz betonte: „Wir geben mehr Geld aus, als wir einnehmen.“ In Europa fehlen aktuell zwei Millionen verkaufte Fahrzeuge.

Fehlende Verkäufe für zwei Werke

Die bittere Realität: Es fehlen Verkäufe von rund 500.000 Autos, was die Produktion von zwei Werken gefährdet. "Der Markt ist schlicht nicht mehr da", so Antlitz weiter. Der wirtschaftliche Druck auf VW ist enorm.

Betriebsratschefin Cavallo im Fokus

Während der Vorstand beim Betreten der Halle ausgepfiffen wurde, erhielt Betriebsratschefin Daniela Cavallo nach ihrer Rede minutenlangen Applaus. Sie stellte klar: "Mit mir wird es keine Werksschließungen geben!"

Sparziel: Zehn Milliarden Euro bis 2026

Volkswagen plant, bis 2026 mehr als zehn Milliarden Euro einzusparen. Antlitz mahnt: „Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen.“ Für die Mitarbeiter beginnt eine ungewisse Zukunft.

 

Mega-Sparhammer bei Volkswagen: Werksschließungen und Job-Garantie auf der Kippe
Featured

Mega-Sparhammer bei Volkswagen: Werksschließungen und Job-Garantie auf der Kippe

Über dem VW-Stammwerk in Wolfsburg ziehen dunkle Wolken auf. Der Konzern Volkswagen, ein Symbol für den deutschen Automobilbau, steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Ein massives Sparprogramm wurde beschlossen, und die Job-Garantie für die 110.000 Beschäftigten in Deutschland steht zur Disposition. Selbst Werksschließungen sind nicht mehr ausgeschlossen. Doch wie kam es zu dieser dramatischen Entwicklung, und was bedeutet dies für die Zukunft von Volkswagen und seine Mitarbeiter?

Volkswagen kündigt die Job-Garantie

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Volkswagen plant, die seit 1994 bestehende Job-Garantie für seine Mitarbeiter in Deutschland aufzugeben. Diese Garantie, die in der Vergangenheit mehrfach verlängert wurde und zuletzt bis 2029 gelten sollte, könnte bald der Vergangenheit angehören. Bisher war die Job-Garantie eine Art Versicherung für die Beschäftigten, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Doch nun könnte es zu eben diesen Kündigungen kommen, wenn das Unternehmen seine Pläne umsetzt.

Der Hintergrund dieser drastischen Maßnahme ist ein massives Sparprogramm, das von der Führung von Volkswagen beschlossen wurde. Bis 2026 will der Autobauer kräftig auf die Kostenbremse treten und Einsparungen in Milliardenhöhe vornehmen. Die wirtschaftliche Situation des Konzerns hat sich weiter verschärft, und es wird klar, dass einfache Sparmaßnahmen nicht ausreichen werden, um die notwendigen fünf Milliarden Euro einzusparen.

Der Sparhammer trifft Wolfsburg und weitere Standorte

Die Folgen des Sparprogramms könnten für die Mitarbeiter von Volkswagen verheerend sein. Das Wolfsburger Stammwerk, das Herz des Konzerns, sowie andere Werke und Komponentensparten sind direkt von den geplanten Maßnahmen betroffen. Am Montagnachmittag informierte der Vorstand auf einem kurzfristig einberufenen Krisen-Gipfel die Top-Manager des Unternehmens über die bevorstehenden Restrukturierungspläne.

Die Pläne betreffen nicht nur den Pkw-Bereich, sondern auch die Nutzfahrzeug- und Komponentensparten des Unternehmens. Oliver Blume, der Konzernchef von Volkswagen, betonte in seiner Erklärung: „Das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, neue Anbieter drängen nach Europa. Dazu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt. In diesem Umfeld müssen wir als Unternehmen jetzt konsequent agieren.“

Der Druck wächst: Marktprobleme in Europa und China

Volkswagen steht vor mehreren Herausforderungen, die den Konzern unter erheblichen Druck setzen. Besonders im Markt für Elektroautos und im wichtigen chinesischen Markt hat Volkswagen zuletzt mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. In China, dem weltweit größten Automobilmarkt, geriet Volkswagen zunehmend unter Druck durch einheimische Hersteller, die insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge Marktanteile gewinnen. Diese Entwicklungen haben den Konzern dazu gezwungen, seine Zukunftsstrategien zu überdenken und kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen.

Hinzu kommt, dass der Standort Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Hohe Produktionskosten, steigende Energiepreise und eine zunehmende Regulierungsdichte machen es für Volkswagen und andere Automobilhersteller schwieriger, profitabel zu wirtschaften. Die Entscheidung, die Job-Garantie aufzugeben, ist somit auch eine Reaktion auf die wirtschaftliche Realität und die Notwendigkeit, das Unternehmen in einem schwierigen Umfeld zu stabilisieren.

Werksschließungen als letztes Mittel?

Während die Kündigung der Job-Garantie bereits ein drastischer Schritt ist, könnte es noch schlimmer kommen. Werksschließungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten sind in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr auszuschließen. Ein solches Szenario wäre ein schwerer Schlag für die betroffenen Standorte und die gesamte Region, die stark von der Automobilindustrie abhängt.

Volkswagen betonte jedoch, dass Werksschließungen nur als letztes Mittel in Betracht gezogen würden. Der Konzern hofft, durch andere Maßnahmen, wie Kostenreduzierungen und Effizienzsteigerungen, eine Schließung von Werken vermeiden zu können. Doch die Lage ist ernst, und das Vertrauen in die Zukunft des Konzerns wird auf die Probe gestellt.

Gründe für die drastischen Maßnahmen

Die Entscheidung von Volkswagen, die Job-Garantie zu kündigen und mögliche Werksschließungen in Betracht zu ziehen, kommt nicht ohne Grund. Der Konzern steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die seine finanzielle Stabilität gefährden:

  1. Rückläufige Absatzzahlen: Der weltweite Automobilmarkt ist im Wandel, und traditionelle Hersteller wie Volkswagen verlieren Marktanteile an neue, oft elektrisch orientierte Wettbewerber.
  2. Hohe Investitionen in die Elektromobilität: Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge erfordert hohe Investitionen in neue Technologien und Infrastruktur. Diese Kosten belasten das Unternehmen zusätzlich.
  3. Wirtschaftlicher Druck in Europa und China: Die Marktsituation in China, dem wichtigsten Markt für Volkswagen, ist besonders angespannt. Einheimische Marken gewinnen an Boden, und Volkswagen muss mit neuen Modellen und Strategien reagieren.
  4. Energie- und Rohstoffkosten: In Deutschland sind die Kosten für Energie und Rohstoffe stark gestiegen, was die Produktion teurer macht und die Margen des Unternehmens schmälert.
  5. Regulatorischer Druck: Immer strengere Umweltauflagen und Regularien in Europa und weltweit erfordern hohe Investitionen in umweltfreundlichere Technologien und Prozesse.

 

Volkswagen und die Unsicherheit um Arbeitsplätze: Drei mögliche Szenarien
Featured

Volkswagen und die Unsicherheit um Arbeitsplätze: Drei mögliche Szenarien

Die momentane Situation bei Volkswagen sorgt nicht nur bei den 110.000 Beschäftigten in den deutschen Werken für große Unsicherheit. Die drohenden Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen elektrisieren das ganze Land und werfen die Frage auf, wie es mit Europas größtem Autobauer weitergeht. Die aktuelle Lage bei VW ist nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch ein Machtspiel, das weitreichende Konsequenzen haben könnte.

Das drohende Job-Beben bei Volkswagen

Volkswagen steht vor einem massiven Umstrukturierungsprozess, der Auswirkungen auf Tausende von Arbeitsplätzen haben könnte. Die Angst vor Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen hat sich bereits unter den Mitarbeitern breitgemacht. Der Vorstand hat angekündigt, Werksschließungen nicht mehr auszuschließen und die bisherige Beschäftigungsgarantie bis 2029 aufzugeben. Diese Entwicklungen haben zu einem erbitterten Widerstand von Betriebsrat und IG Metall geführt.

Szenarien 1: Die Taktik-Strategie

Eine Möglichkeit, wie die Situation bei Volkswagen sich entwickeln könnte, ist die Taktik-Strategie. Der Konzern steht unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Es wird erwartet, dass VW bis 2026 mehr als 10 Milliarden Euro einsparen muss. Zudem betrug die Rendite laut „Handelsblatt“ nur 2,3 Prozent im ersten Halbjahr 2024. Angesichts dieser finanziellen Herausforderungen passt die Forderung nach einer Lohnerhöhung von sieben Prozent, die im Zuge der bevorstehenden Tarifverhandlungen im Oktober aufgebracht wurde, nicht in das Bild.

Der Druck auf den Konzern ist enorm, und es besteht die Möglichkeit, dass die harten Forderungen von Konzernchef Oliver Blume und dem Markenchef VW Pkw, Thomas Schäfer, letztendlich zu einer Nullrunde führen könnten. Branchenkenner bewerten die Situation als extrem angespannt und halten die Ankündigungen für mehr als nur eine Drohkulisse. Aus Unternehmenskreisen wird jedoch betont, dass die Drohungen zu extrem seien, um lediglich eine Scheindrohkulisse darzustellen.

Szenarien 2: Das All-in-Risiko

Ein weiteres mögliches Szenario ist das All-in-Risiko, bei dem der Vorstand alles auf eine Karte setzt und den Machtkampf mit dem Betriebsrat und der IG Metall bis zum bitteren Ende führt. Dieses Vorgehen ist jedoch äußerst riskant. Die Arbeitnehmerseite, die zusammen mit dem Land Niedersachsen die Mehrheit im Aufsichtsrat stellt, hat bereits in der Vergangenheit mehrere VW-Bosse zu Fall gebracht.

Die wirtschaftlichen Zwänge, mit denen Volkswagen konfrontiert ist, sind unbestritten. Helena Wisbert, Direktorin des Center Automotive Research (CAR), äußerte gegenüber dem „Spiegel“, dass Werksschließungen „kein Weg vorbei“ führen werden. Dies könnte tatsächlich dazu führen, dass ein fahrzeugproduzierendes Werk und ein Komponenten-Standort geschlossen werden müssen. Um dies zu ermöglichen, müsste VW den Tarifvertrag zur Beschäftigungsgarantie kündigen, um betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu können.

Szenarien 3: Die Kompromiss-Variante

Das dritte Szenario ist die Kompromiss-Variante. In der Vergangenheit hat Volkswagen Personal immer sozialverträglich abgebaut, etwa durch Altersteilzeit oder Abfindungen. Für das Jahr 2024 hat der Konzern bereits 900 Millionen Euro für den Personalabbau zurückgestellt. Ein möglicher Kompromiss könnte die Ausweitung dieser Programme beinhalten, um noch mehr ältere und teurere Beschäftigte abzubauen, auch wenn die Einsparungen erst zu einem späteren Zeitpunkt spürbar wären.

Zusätzlich könnte das Unternehmen die Produktion herunterfahren, Nachtschichten streichen und Werke „gesundschrumpfen“. Derzeit arbeiten bereits mehrere Werke nur im Zwei-Schicht-Betrieb. IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger drängt auf zügige Verhandlungen. In einem Interview mit BILD betonte er: „Wir wollen schnell an einen Tisch. Die Leute brauchen Sicherheit.“ Er fügte hinzu: „Bislang war es immer Konsens, Probleme ohne Werksschließungen und Massenentlassungen zu lösen.“

 

Sigmar Gabriels Rücktritt als Aufsichtsratschef bei Thyssenkrupp und seine Kritik am Management
Featured

Sigmar Gabriels Rücktritt als Aufsichtsratschef bei Thyssenkrupp und seine Kritik am Management

Sigmar Gabriel hat nach seinem Rücktritt als Aufsichtsratschef der Thyssenkrupp Stahlsparte scharfe Kritik am Management und den Eigentümern des Mutterkonzerns geäußert. Gabriels Rücktritt kommt zu einer Zeit, in der die Zukunft der Stahlsparte von Thyssenkrupp ungewiss bleibt, insbesondere nach dem Rücktritt mehrerer Führungskräfte und der Aufsichtsratsführung. Seine Kritik richtet sich vor allem gegen das Management des Mutterkonzerns, das er für seine mangelnde Unterstützung und Führung verantwortlich macht.

Gabriels Kritik am Management und Eigentümer von Thyssenkrupp

Nach seinem Rücktritt erklärte Gabriel in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital", dass das Unternehmen aufgrund interner Konflikte und Missmanagements wertvolle Zeit und Ressourcen verliere. Er bezeichnete den gesamten Konflikt als "vollständig unsinnig" und bemängelte, dass der Rücktritt in einer Phase erfolge, in der der Stahlkonzern gigantische Großprojekte durchführt. Diese Projekte umfassen unter anderem den Bau neuer Stahlanlagen, eine DRI-Anlage (Direct Reduced Iron) zur Produktion von grünem Stahl und die Umrüstung einer Gieß-Walzanlage im laufenden Betrieb – ein Unterfangen, das weltweit einzigartig ist. Gabriel warnte vor den gravierenden Folgen eines möglichen Scheiterns dieser Projekte: "Geht das schief, steht die deutsche Autoindustrie still."

Gestörtes Vertrauensverhältnis und Machtkampf innerhalb des Konzerns

Gabriel nannte als einen der Hauptgründe für seinen Rücktritt das gestörte Vertrauensverhältnis zum Vorstandschef von Thyssenkrupp, Miguel López. Er beschuldigte López, in den vergangenen Wochen mehrfach direkt in die Stahlsparte eingegriffen zu haben, ohne den Aufsichtsrat zu informieren, und den dortigen CEO in seiner Arbeit zu behindern. Gabriel kritisierte, dass López Zustände wie in einem "Gulag" herbeigeführt habe, eine Formulierung, die laut Gabriel nicht von ihm, sondern von Personen innerhalb des Unternehmens stamme. Gabriel zeigte sich darüber verärgert, dass López trotz seines umstrittenen Führungsstils immer noch die Unterstützung der Krupp-Stiftung genieße, äußerte jedoch auch, dass er darüber nicht wütend sei. Vielmehr beklagte er, dass "sie es einfach nicht verstanden" hätten.

Finanzierungsprobleme und gescheiterte Verselbstständigung der Stahlsparte

Ein weiterer Streitpunkt innerhalb des Konzerns war die unzureichende Finanzausstattung der Stahltochter, um ihr eine eigenständige Operation zu ermöglichen. Gabriel betonte, dass die Stahlsparte, wenn sie an die Börse gebracht werden solle, von der Eigentümerin so ausgestattet sein müsse, dass sie dazu in der Lage sei. López hingegen habe die Haltung eingenommen, nicht mehr als Eigentümer zu agieren, sondern sich gegenüber der Stahl AG wie eine Bank zu verhalten. "Das heißt, er will ihr Darlehen geben – und das nicht mal ausreichend," so Gabriel.

Dieser Ansatz führte dazu, dass die Verselbstständigung der Stahlsparte bereits zum vierten Mal gescheitert ist. Jedes Mal fehlten zwischen 1,5 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro, um die Pläne erfolgreich umzusetzen. Gabriel machte für die Krise der Sparte vor allem jahrelange Management-Fehler verantwortlich. Dazu zählten für ihn unter anderem der gescheiterte, milliardenschwere Versuch, ein Werk in Brasilien zu errichten, verpasste Chancen beim Handel mit CO2-Zertifikaten und aufgeschobene Strukturreformen.

Die Rolle der Bundesregierung und die Intervention von Robert Habeck

Auch die Bundesregierung hat auf die Entwicklungen bei Thyssenkrupp reagiert und die Konzernführung für ihr Verhalten kritisiert. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums betonte, dass die Verantwortlichen ihre eigentlichen Aufgaben wieder aufnehmen und Verantwortung übernehmen müssten – sowohl für das Unternehmen als auch für die Beschäftigten und die Zukunft der Stahlsparte.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck äußerte sich ebenfalls besorgt über die Situation. Er erklärte, dass sich die Lage bei Thyssenkrupp auf allen Seiten sehr unversöhnlich zugespitzt habe, was kein guter Zustand sei. Habeck betonte, dass trotz der aktuellen Schwierigkeiten der von Bund und Land mit rund zwei Milliarden Euro subventionierte ökologische Umbau der Stahlsparte fortgeführt werden müsse.

Unterstützung von Bund und Land für die Stahlproduktion

Der ökologische Umbau der Stahlsparte, der von Bund und Land gefördert wird, ist ein zentraler Bestandteil der Zukunftsstrategie für den Stahlstandort Duisburg und Nordrhein-Westfalen. Habeck erklärte, dass die öffentliche Hand bereits konkrete Unterstützung zur Sicherung dieses Stahlstandortes geleistet habe. Die Unternehmensseite müsse nun ebenfalls ihren Teil beitragen, damit die Transformation gelingt und eine zukunftsfähige Stahlproduktion am Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert werden könne.